Region 13
Bayerischer Wald, Unterbayern, Oberbayern, Chiemgau

Die Drei-Bethen-Quelle im Würmtal bei München

Heilquelle vor den Toren Münchens: Die Drei-Bethen-Quelle
Ursula Fournier

www.muetterblitz.de


Im Würmtal zwischen München und Starnberg gibt es zahlreiche Spuren aus romanischer und keltischer Zeit.

Viele kleine Quellen ergießen sich in die Würm, die aus dem nahe gelegenen Starnberger See entspringt. Eine dieser Quellen ist den nach den „Drei Bethen" benannt. Ihr Heilwasser soll gut für die Augen und das Gedächtnis sein und zu geistiger Klarheit -Klarsichtigkeit - verhelfen. Ein schöner Ausflug für Mütter mit ihren Kindern und eine Wohltat für Körper und Seele.


Ausgrabungen vor den Toren Münchens

Bei den Grabungen an einem römischen Landhaus, der „Villa Rustica" in Leutstetten, machten die Archäologen einen interessanten Fund. In einer Pfostengrube befanden sich Gefäße, die noch älter sind als die römische Villa. Dies gab den Archäologen Grund zu der Annahme, dass es am Standort der Villa rustica oder in unmittelbarer Nähe noch früher eine keltische Siedlung gab. Auch die DreiBethen-Quelle befindet sich in diesem Gebiet und gibt uns einen Hinweis auf die Zeit, als in unserem Kulturraum die Große Göttin in ihrer Dreigestalt verehrt wurde. Dies oftmals an einer Quelle, einem heiligen Ort mit besonderen Kräften von Mutter Natur.


Die drei Bethen

Nach der Überlieferung behüten die drei Bethen die Heilquelle im Mühltal bei Leutstetten. Ein altes Bild in der Dorfkirche von Leutstetten zeigt drei Frauen namens Ainpet, Gberpet und Firpet, die als heilkundige Frauen galten. Auf die 'Bethen" verweist auch noch der Ortsname „Einbet" in der Nähe von Leutstetten.


Zu Fuß oder mit dem Fahrrad

Von Leutstetten aus erreichen wir die Heilquelle bequem zu Fuß. Bei gutem Wetter kann man auch durchs Mühltal radeln. Vor einer Brücke befindet sich am Wegrand — gut versteckt — eine Gedenktafel mit einer Fürbitte an die drei heiligen Frauen.                   Fotonachweis: CF

                                                                                                                   

Lebendiger Heilwasserkult

Das Wasser schießt aus dem Berg und ergießt sich in eine kleine Mulde, den Quelltopf, in dem eine ältere Frau gerade ihre Füße badet. Hinter der Vertiefung hat sich eine kleine Höhle gebildet. Rosen und Edelsteine liegen darin als Opfergaben verstreut. Kerzen brennen. Die Bäume und Büsche rings herum sind mit bunten Bändern und Gebetsfahnen geschmückt.

Sogar eine goldene Madonna mit Kind wurde von einer unbekannten Besucherin aufgestellt. Der uralte heilige Ort ist belebt und lebendig, gehegt und gepflegt von Frauenhänden.

Weiter unten wird das Wasser in einem Rohr aufgefangen und nach unten geleitet, so dass man es gut in Flaschen auffangen kann. Wir genießen das herrlich frische Wasser. Es schmeckt und riecht wunderbar.


Hüterinnen der Quelle

Viele Frauen empfinden, dass wir der Erde etwas zurückgeben sollten, wenn wir von ihr nehmen. Die Besucherinnen der Drei- Bethen- Quelle kommen in dieser Haltung zu ihr und danken der Göttin, dass sie uns im Überfluss gibt. Auch unsere Töchter nahmen dies sofort auf und schmückten den Ort auf ihre Weise.


Ursula Fournier