Region 11
Fichtelgebirge, Franken, Altmühltal

Der karstkundliche Wanderweg

Felsen, Grotten und Steine bei Neuhaus (an der Pegnitz)

Daniela Parr


Der karstkundliche Wanderweg bei Neuhaus an der Pegnitz ist 13km lang und dauert 4,5 Stunden ohne den Besuch der Höhlen. Er besteht aus 10 Stationen, die nachfolgend beschrieben werden. Als gemütliche Runde empfiehlt es sich, einen ganzen Tag einzuplanen.

1.) Quelltopf, Quellweiher und Hinterbrunnen

Zwischen Neuhaus und Auerbach liegt links ein kleiner eingezäunter Quelltopf, der zur Fischzucht genutzt wird. Daneben liegt die gefasste Karstquelle "Hinterbrunnen" am Hang. Über steinerne Treppen fließt das Wasser in die Pegnitz.

2.) Distlergrotte und Trockental

Der Weg führt hier durch ein für die Fränkische Alb typisches Trockental. Die Distlergrotte liegt versteckt am Berghang eines Weinbergs. Sie ist von April bis Oktober frei zugänglich. In ihrem Inneren befindet sich ein See.

3.) Mysteriengrotte und Eichelgarten-Ponor

Hinter dem Eingang der Mysteriengrotte befindet sich eine 12x16 Meter große Halle.

Die Doline vor der Höhle trägt den Namen "Eichelgarten-Ponor". Es handelt sich dabei um eine Versinkungsstelle für Wasser im Gegensatz zu einer Quelle. Der Eichelgarten-Ponor ist nur zeitwiese bei starken Regenfällen aktiv.

Ein paar Meter weiter vorne befindet sich eine weitere interessante Felsformation, die nach oben hin spitz zuläuft.


4.) Schlieraukapelle

Die Schlieraukapelle liegt in Krottensee in einer Geländemulde. Besonders bekannt sind die beiden Votivtafeln, die von der Bevölkerung gestiftet wurden.

Am Weg liegt außerdem der "Kleine Schacht am Zinnberg". Diese Höhle führt 10 Meter schräg abwärts in den Berg hinein.

5.) Maximiliansgrotte

Die Tropfsteinhöhle Maximiliansgrotte ist eine der größten Höhlen der Fränkischen Alb und erstreckt sich über mehrere Ebenen. Sie ist 1,2 Kilometer lang, und an der höchsten Stelle 70 Meter hoch. Der tiefste Punkt liegt 70 Meter unter der Erde.

Die Grotte hieß früher Windloch. Sie hat ein verzweigtes Gangsystem, von dem Bei Führungen nur ein kleiner Teil gezeigt wird. Die einzelnen Hallen sind nach ihrer Form benannt z.B. „Orgelgrotte“ und „Schatzkammer“. Der sechs Meter hohe Tropfstein nennt sich "Eisberg".

6.) Weissingkuppe

Über Treppen geht es zur Felsformation der Weissingkuppe, die aus einige pilzförmigen Felstürmen besteht.  Der Weg durch eine Felsspalte führt in den zerklüfteten Felsen herum.

7.) Lösungsdoline

Bei der Mulde im Wald handelt es sich um eine Doline von einigen Metern Durchmesser.

8.) Steinerne Stadt

Auf der Anhöhe befindet sich die sogenannte "Steinerne Stadt". Sie besteht aus mehreren Felsformationen, darunter die "Zwei Brüder", die links und rechts vom Weg stehen. Sie sind wie die Felsen an der Weissingkuppe ebenfalls pilzförmig.

Die eigentliche "Steinerne Stadt" beginnt dahinter. Der Weg ist links und rechts von Felsen gesäumt. Mit etwas Phantasie kann frau darin die Gebäude einer Stadt erkennen. Daher stammt der Name der Felsformation.

Auch ein Abstecher zur Wotanswand ist hier möglich.

9.) Vogelherdgrotte

Der Weg führt weiter über das Trockental Gunzenloch und zur kleinen Höhle Hirschleckenfelsenkammer.

Schließlich folgt die Vogelherdgrotte mit ihren beiden großen Eingängen und beeindruckenden Hallen in ihrem Inneren. Sie ist 20 Meter tief und durch die beiden Eingänge relativ hell. Die Höhle wurde schon von Alters her als Kultplatz genutzt. Es wurden Tonscherben aus der La-Tène-Zeit gefunden.

10.) Opfersteine

Die letzte Station bilden die sogenannten Opfersteine, die auch Teufelssteine genannt werden. Sie haben an ihrer Oberseite mehrere schalenförmige Vertiefungen wie die klassischen Schalensteine sie aufweisen.


Rabenfels


Für Frauen, die nach dem karstkundlichen Wanderweg noch wanderlustig sind, befindet sich östlich von Krottensee und Auerbach im Wald der von Gisela Graichen in ihrem "Kultplatzbuch" beschriebene Rabenfels.

Er erhebt sich an einer Wegkreuzung im Wald. Drumherum wurden einige Bäume gerodet, so dass er jetzt noch besser zur Geltung kommt.

Der etwa 40 Meter hohe Felsturm besitzt oben eine Plattform mit Überhang. Dort wachsen sogar ein paar vereinzelte Bäume. Es ist erlaubt, an dem Felsen zu klettern.



Parasol-Felsen


An der Felsformation Brunnstein vorbei, befinden sich einige hundert Meter weiter die beiden regenschirmförmigen Parasol-Felsen.

Der Rückweg nach Neuhaus führt über Äcker und Wiesen und an der Hüle Wallerweiher vorbei.



Höhlenwanderweg bei Plech


Auf dem Plecher Höhlenweg können die Höhlen Fleischhöhle, Saalburggrotte, Geißlochhöhle, Rohenlochhöhle, Raumhöhle und Felsenloch erwandert werden. Der Wanderweg ist 13,7 km lang.

Daniela Parr