Region 11
Fichtelgebirge, Franken, Altmühltal

Das Taubertal
Eine Radtour von der Quelle bis zur Mündung
Daniela Parr


Die Tauber fließt dies- und jenseits der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern (Franken). Sie entspringt als kleines Rinnsal am Fuße der Frankenhöhe und schlängelt sich zirka 130 Kilometer durch die Landschaft, bevor sie in Wertheim in den Main mündet. Beide Bundesländer streiten sich darüber, auf wessen Gebiet die Tauberquelle liegt. In Baden-Würrtemberg haben wir bei Weikersholz den Tauberursprung besucht. Auf der fränkischen Seite bei Wettringen liegt die Tauberquelle, die als offizielle Quelle der Tauber gilt, da sie das ganze Jahr über Wasser führt.

Auf unserer diesjährigen Radtour radelten wir das malerische Taubertal entlang. Da es sehr viel zu sehen gibt, haben wir oft angehalten und eher kleinere Tagesetappen geplant.



T a g  1
Von Rot am See nach Insingen
18km

Rot am See
Offiziell startet der Tauber-Radweg in Rothenburg ob der Tauber. Wir beginnen unsere Radtour allerdings schon in Rot am See, da wir sowohl den Tauberursprung als auch die Tauberquelle sehen wollen.

Gleich zu Beginn müssen wir ganz schön in die Pedale treten, da es hier ziemlich stark bergauf und bergab geht. Ab Weikersholz ist der Tauberradweg ausgeschildert und wir kommen nach einer Stunde Fahrt am sogenannten Tauberursprung an. Hier ist die Tauber noch ganz jung. Sie sprudelt in einen gefassten Brunnen. Wir hätten das Tauberwasser gerne frisch aus dem Ursprung gekostet, aber der Wasserspiegel ist zu niedrig, um durch das Gitter Wasser zu schöpfen.

Wettringen
Nachdem unsere halbe Tagesetappe geschafft ist, kehren wir in Wettringen im einzigen Gasthaus ein, das geöffnet hat. Als wir der Wirtin von unserer Radtour erzählen, besteht sie darauf, dass sich die alleinige Quelle der Tauber in Wettringen befinde. Sie erklärt stolz, dass nur in dieser Quelle das ganze Jahr über das Wasser sprudle.

Nachdem wir uns mit zwei sehr leckeren Schnitzeln samt Pommes gestärkt haben, radeln wir zur zweiten Tauberquelle. Sie liegt direkt an einer wenig befahrenen Straße. Das Wasser tritt unter den Steinen einer Mauer hervor und fließt über mehrere Stufen eine in Stein gefasste, grasbewachsene Rinne entlang. Hier können wir endlich vom frischen Quellwasser probieren.

Insingen
Wenn der erste Tag ein Anreisetag war, empfehlen wir nach 18 Kilometern Fahrt in Insingen zu übernachten.



T a g  2
Von Insingen bis Tauberzell
23,5 km


Insingen
Der Radweg führt weiter über Lohr und Gebsattel. Es tauchen immer wieder kleinere und größere Steigungen auf. Obwohl wir auf Landstraßen fahren, begegnen uns nur selten Autos. Ab und zu kommt uns ein Traktor entgegen. Landschaftlich fahren wir durch absolut malerische Gegenden, in denen die Zeit stillzustehen scheint.

Rothenburg ob der Tauber
Schließlich taucht vor uns das mittelalterliche Städtchen Rothenburg ob der Tauber mit seiner vollständig erhaltenen Stadtmauer auf. Wir essen in einem der vielen Restaurants, das sich wie alle anderen Läden in einem kleinen Fachwerkhaus mit niedriger Decke befindet.

Beim Rundgang durch die Stadt erkennen wir schon von weitem an einem Brunnen vor der Kirche die steinerne Melusine. Beim Näherkommen fällt uns auf, dass diese Melusine einen Bart hat: ganz klar ein Melusinerich. Claudia Lodders hat uns von den Melusinen erzählt, die im Taubertal beheimatet sind. Es überrascht uns, dass es sie auch in der männlichen Form gibt.

Das ganze Städtchen wimmelt nur so von Touristen. Trotzdem schauen wir kurz im berühmten Laden von Käthe Wohlfahrt vorbei, in dem das ganze Jahr über Weihnachten ist. Von der Weihnachtsbaumkugel bis zum Schwippbogen wird hier alles verkauft.

Gegen Abend fahren wir in einem traumhaften Tal Richtung Bettwar. Zu unserer Rechten zieht ein kleiner Wasserfall vorbei. Immer wieder wechseln sich Fachwerkhäuser mit kleinen Anwesen und Mühlen ab. Dazwischen genießen wir den Ausblick auf Wiesen und Felder in der Abendsonne.

Wir übernachten in der Holdermühle kurz hinter Tauberzell. Im Schuppen, in dem wir unsere Fahrräder abstellen, probieren junge Katzen gerade ihre Kletterkünste aus. Draußen begrüßt uns der Hofhund fräudig. Unsere Vermieter sehen wir nur kurz beim Einchecken. Unser Zimmer ist direkt unterm Dach. Die Tauber und das Rauschen der Bäume wiegen uns in den Schlaf. Über Nacht ist es traumhaft ruhig.


T a g  3
Von Tauberzell bis Tauberrettersheim
17 km


Archshofen
Wir radeln in Richtung Archshofen weiter und kommen nach wenigen Kilometern zur Felsformation "Teufelsbackofen", einem kleinen Felsüberhang direkt an der Tauber. Die Höhlung des "Backhofens" ist zirka vier Meter tief und verjüngt sich nach hinten. Mit etwas Geschick ist es möglich hineinzuklettern. Im hinteren Bereich wird es zunehmend schwieriger, da es dort sehr eng ist. Das Heraussteigen durch die Engstelle erinnert an ein Geburtserlebnis. Es ist eine schöne Vorstellung, dass noch nicht geborene Kinder so lange im wärmenden „Backofen“ bleiben, bis sie fertig "gebacken" sind.

Vom vorderen Bereich der Höhle kann frau direkt in die Tauber springen. Bei unserem erfrischenden Morgenbad stellen wir fest, dass das Wasser für diese Jahreszeit (August) überraschend kühl ist. Anders als sonst an der Tauber ist das Flussbett so tief, dass wir nicht stehen können. Wir schätzen die Wassertemperatur auf höchstens 18 Grad und beeilen uns, wieder herauszukommen.

Creglingen
Als nächstes Städtchen kommt Creglingen in Sicht. Wir stellen unsere Fahrräder am Bistro vor dem historischen Faulturm ab. Die Tür zum Turm steht offen. Hier werden Zimmer vermietet. Wir schließen uns neugierig einer Familie an, die sich drinnen umschaut. Der Innenausbau ist sehr gelungen. Pro Etage gibt es ein Bett oder Doppelbett, allerdings ohne Zwischentüren zur nächsten Etage.

Laut Radwanderkarte gibt es ein jüdisches Museum im Stadtkern von Creglingen, das leider nur sonntags geöffnet hat. Die Ausstellung soll sehr interessant sein, aber von außen durch die Scheiben können wir nur wenig erkennen.

Neben der Kirche führt eine Treppe in die oberen Stadtteile. Wir laufen zum Romschlösschen mit seinem wunderschön angelegten Garten, in dem es anregend nach Rosen und Lavendel duftet. Im Garten stehen zwei Liegestühle bereit und in Griffweite daneben ein Korb mit ausgewählten Büchern und Zeitschriften. Ein Schild fordert ausdrücklich dazu auf, Platz zu nehmen und zu verweilen.

Nachdem wir eine ganze Weile die sehr bequemen Liegestühle ausprobiert haben, erforschen wir den Garten. Wir finden Quitten, Mirabellen, Äpfel und Birnen. Weiter oben testen wir die verschiedenen Traubensorten, die alle namentlich benannt werden und versuchen, unsere Lieblingssorte herauszufinden.


Auf dem Rückweg ins Dorf kommen wir am Lindleinturm vorbei, der ein Museum beherbergt. Der untere Bereich des Turms ist komplett mit Efeu bedeckt. Am oberen Ende befindet sich das schmalste Wohnhaus der Stadt.


Ein Abstecher zur Kohlesmühle
Nach dem Mittagessen folgen wir dem Mühlbach im Münstertal für zirka einen Kilometer. Linkerhand befindet sich die  Hergottskirche. Gleich vorne, hinter einer Glas-Schiebetür sollen wir Eintritt bezahlen, da der Holzaltar der Kirche von Tilman Riemenschneider entworfen wurde. Da wir sowieso unentschlossen waren, ob wir die Kirche unbedingt anschauen müssen, werfen wir nur einen kurzen kostenlosen Blick auf den Altar und machen uns wieder davon.

Gegenüber in der Kohlesmühle befindet sich das Fingerhutmuseum. Da kurz nach 14.00h zur regulären Öffnungszeit noch niemand da ist, klingeln wir. Der  Museumsbesitzer öffnet uns persönlich und gibt bereitwillig Auskunft. Er erlaubt uns sogar, die Stücke, die uns am besten gefallen, zu fotografieren.

Das Museum zeigt Fingerhüte aus aller Welt und erklärt die Geschichte des Fingerhuthandwerks. Wir sehen Fingerhüte in Medusa-Form, Fingerhüte mit Werbung, Fingerhüte aus Holz- und Metall und sogar Fingerhüte aus Lappland mit Sami-Motiven. Auch über die richtige Verwendung eines Fingerhutes werden wir aufgeklärt. Ein absolut lohnenswerter Abstecher von der Hauptroute.


Röttingen
Wieder zurück auf der Route an der Tauber erreichen wir Röttingen. Sieben von vierzehn Türmen der Stadtmauer sind heute noch erhalten. Den Mittelpunkt der Stadt bildet der Marktplatz mit dem barocken Rathaus und den Fachwerkhäuser, die den mittelalterlichen Kern des Städtchen ausmachen.

Rund um die Stadtmauer erstreckt sich ein zwei Kilometer langer Sonnenuhrenweg, auf dem 33 ungewöhnliche Zeitmesser präsentiert werden. An manchen Sonnenuhren müssen wir selbst etwas einstellen, um die Zeit abzulesen, andere sind fest installiert. Es macht Spaß, die sehr informativen Schilder und Anleitungen neben den Sonnenuhren zu lesen.

Oben am Hang liegt die Burg Brattenstein, in der jedes Jahr die Röttinger Theaterfestspiele stattfinden. Sämtliche Türen der Burg sind fest verrammelt. Der Vorplatz wirkt absolut verlassen. Im Hof steht ein alter Kleiderschrank. Irgendwie haben wir uns den Ort einer solchen Großveranstaltung anders vorgestellt.

Am Ortsausgang bemerken wir im Vorbeifahren neben der letzten Sonnenuhr eine Kneipp-Anlage, in der wir uns kurz die Füße abkühlen, um dann erfrischt weiterzufahren.


Tauberrettersheim
Nicht lange danach kommen wir in den späten Abendstunden im malerisch in den Weinbergen gelegenen Tauberrettersheim an und suchen uns eine Übernachtung.

Zum Abschluss des Tages unternehmen wir einen kleinen Abendrundgang im Dorf, um uns die berühmte sechsbögige Steinbrücke von Balthasar Neumann anzuschauen. Auf dem Weg dorthin springt uns ein Haus ins Auge, an welches von außen Kübel, Straßenschilder, Nudelhölzer und andere Dinge angenagelt sind. Vor dem Haus ist weiterer Nippes aller Art aufgebaut. Auch die äußeren Fensterbretter sind bis auf den letzten Winkel zugestellt. Wir haben kaum angehalten, um Fotos zu machen, als der Besitzer Robert Ums aus der Grünanlage gegenüber auf uns zukommt und uns ins Innere des Hauses einlädt.

Drinnen gibt es noch mehr Kuriositäten zu bestaunen: endlose Regale voller Weingläser und Bierkrüge, lange Reihen von Fleischwölfen, alte Schilder der ehemaligen Gäubahn (Eisenbahnstrecke Stuttgart-Hattingen) und auch normale Verkehrsschilder.

Herr Ums wohnt zwischen all seinen gesammelten Stücken und wurde schon mehrfach mit seiner Sammelleidenschaft im Fernsehen vorgestellt. Mittlerweile erhält er sogar Anfragen von Filmproduktionen, die ein Set ausstatten müssen. So manches Mal kam zu Beginn seiner Sammelleidenschaft die Polizei vorbei, z.B., um bei den angebrachten Verkehrsschildern die Eigentumsfrage zu klären. Herrn Ums erzählt stolz, dass er alle Stücke rechtmäßig erworben hat und zu jedem einzelnen Stück einen Kaufbeleg nachweisen kann. Manchmal allerdings, so berichtet er, bekommen einzelne Stücke draußen vor der Tür nachts Beine.

Der sammelwütige Rentner ist ein Original und sein Haus ein absoluter Hingucker.


T a g  4
Von Tauberrettersheim bis Bad Mergentheim
mit Ausflug nach Wachbach
18 km + 12 km


Als wir am frühen Morgen weiterfahren ruft uns Herr Ums nach, dass wir unbedingt wiederkommen müssen. Bis zum nächsten Jahr will er seine Weihnachtskugelsammlung sortiert und ausgestellt haben.

Weikersheim
Schon vor dem Ortseingang von Weikersheim werden wir auf den Planetenweg zur Sternwarte aufmerksam, der links den Berg hochführt. Entlang des Weges zur Sternwarte sind mehrere Schilder aufgestellt, die über die Planeten unseres Sonnensystems informieren. Die Abstände zwischen den Schildern entsprechenden den Abständen der Planeten. Eine schöne Idee.

In Weikersheim drehen wir eine Runde um das Schloss und den Schlossgarten. Gerne hätten wir uns den Garten von drinnen angeschaut, aber es gibt nur Kombi-Tickets für Schlossführung und Garten.

Zufällig entdecken wir den Hexenkräutergarten an der Nordseite des Schlosses, der dort im wahrsten Sinne des Wortes ein Schattendasein führt. Mehrere Täfelchen informieren  über die Alchemieausstellung an der linken Wand, die Reste des alchemistischen Laboratorium des Schlosses zeigt. Eine komplette Mauer ist mit Masken dekoriert. An einem Zweig hängen ein paar Hühnerfüße. Der kleine Garten ist sehr originell und hat einen zauberhaften Charme.

Im kleinen Dörfchen Markelsheim essen wir zu Mittag. An der Hauptstraße herrscht reger Verkehr, aber ansonsten scheint in den Seitengassen die Zeit stillzustehen.

Kurz vor Bad Mergentheim sind wir am Schwimmbad mit Claudia Lodders verabredet. Wir lassen die Fahrräder stehen und fahren gemeinsam mit dem Auto ins 6km entfernte Wachbach.


Abstecher nach Wachbach


Bei meiner Internet-Recherche entdecke ich durch Zufall die Beschreibung eines "Kraftplatzes", der sich oberhalb von Wachbach auf einem Berg befinden soll. Es wird berichtet, dass sich hier mehrere Kraftlinien kreuzen. Elsbeerenbäume reagieren besonders empfindlich auf solche Energien. Sie wachsen dann gewunden in die Höhe.

Für diesen Ausflug sind wir mit Claudia Lodders verabredet, die uns in Bad Mergentheim abholt. Die Fahrräder lassen wir am örtlichen Schwimmbad stehen.

Gemütlich fahren wir im Auto den sehr steilen Berg hinauf und sind insgeheim froh, dass wir nicht mehr mit dem Fahrrad unterwegs sind. Im Wachbacher Wald folgen wir den Schildern "Kraftfeld". Das Gebiet hier oben nennt sich "Etzelsee. Claudia Lodders erzählt, dass es hier vor gar nicht allzu langer Zeit einen See gegeben haben soll.

Sehr bald erreichen wir die gesuchte Lichtung mit dem Steinkreis. Im Gegensatz zum Waldweg, auf dem es von Joggern nur so wimmelt, strahlt der Platz eine tiefe Ruhe aus. Zwei Bänke in der Mitte laden zum Verweilen ein. Nun entdecken wir auch die Elsbeerenbäume, welche sich wie Korkenzieher in die Höhe schrauben und wirklich unübersehbar verdreht sind. Wir gehen von Stein zu Stein, um zu spüren, welche Kräfte hier wirken. Wir fühlen uns ruhig und geborgen. Der ganze Platz verströmt eine harmonische Atmosphäre. Fröhlich mischen sich die Elsbeerbäume mit den Steinen.

           

Bei anregenden Gesprächen mit Claudia erkunden wir noch eine ganze Weile das Plateau des Wachbacher Walds. Wir suchen nach Überresten des Etzelsees, werden aber nicht fündig.

Nach diesem abwechslungsreichen Ausflug bringt uns Claudia wieder zurück an die Tauber. Da es immer noch sommerlich warm ist, lassen wir den Tag im örtlichen Schwimmbad ausklingen.


Der Abstecher nach Wachbach wäre auch mit dem Fahrrad machbar gewesen. Hin und zurück sind es vom Taubertal aus 12km, allerdings mit einer starken Steigung auf dem letzten Stück zum Kraftplatz.


T a g  5
Von Bad Mergentheim bis Werbach
24
km


Bad Mergentheim
Wir haben noch nicht viel von der Stadt gesehen und radeln zum Kurpark. Morgens ist der Eintritt frei. Es gibt einen Klanggarten mit Sonnenliegen, in dem zu bestimmten Uhrzeiten meditative Musik gespielt wird und eine Wasserorgel, die immer zur vollen Stunde zur Musik Wasserfontänen formt. Hinter dem Kurpark liegt der japanische Garten.

                          

Nun hat auch das Deutschordensschloss geöffnet, in dem gerade einige Original-Zeichnungen der Comics von Walter Moers ausgestellt sind. Teilweise wurden seine Bilder in der Dauerausstellung des Schlosses zwischen zwei andere Gemälde gehängt, so dass plötzlich zwischen zwei Ölgemälden ein Comic hängt. Im ersten Moment ist es ein wenig irritierend, aber auch sehr lustig anzusehen. Thematisch wurde versucht, die Walter Moers Zeichnungen den  Ausstellungsstücken der ständigen Ausstellung zuzuordnen. An einer Stelle müssen wir nach dem Weg fragen, da wir beim besten Willen keine Comics mehr finden können. Der Museumswärter zeigt uns voller Stolz den Deutschordenssaal. Wir erfahren, dass hier vielen Frauen während der Hexenverfolgung der Prozess gemacht wurde. Der Aufseher ist sichtlich irritert, dass wir seine Begeisterung für diesen "geschichtsträchtigen" Ort nicht teilen und lieber die Comic-Ausstellung sehen wollen.

Etwas außerhalb des Stadtkerns von Bad Mergentheim finden wir durch Zufall einen wunderschönen Pan-Brunnen. Der Pan sitzt oben auf einem zerklüfteten Stein, aus dem unten in einer schoßförmigen Öffnung das Brunnenwasser in ein bemoostes Becken strömt. Links und rechts vom Brunnen sind die Steinbänke efeuumrankt. Mit dem Moos und dem wilden Bewuchs macht der Brunnen einen verzauberten Eindruck.


Hier endet fürs erste unsere Radtour. Bis zur Mündung sind noch zwei Tages-Etappen offen, die ich hier kurz beschreibe.


Tauberabwärts folgt als nächster Ort Edelfingen, in dem es eine sehr sehenswerte Kirche geben soll. In Königshofen gibt es einen Naturerlebnispfad, der durch die Weinberge führt und als sehr malerisch beschrieben wird.

Lauda ist für seine historische Altstadt und die gotische Tauberbrücke bekannt. In Distelhausen kann ein Bauernhofmuseum besucht werden.

Die größte Stadt auf der Tauberradtour ist Tauberbischofsheim. Es überrascht uns zu hören, dass die große Kreisstadt nur 9.000 Einwohner hat. Die Details der matriarchalen Stadtführung von Claudia Lodders (Krötenbrunnen, Türme, Stadttore, Kirchen und das Armenspital) sind in unserem Bericht über die Stadtführung nachzulesen.

Kurz hinter Tauberbischofsheim liegt Werbach, das sich als Zwischenstation auf halbem Weg nach Wertheim anbietet.


T a g  6
Von Werbach
bis Wertheim
24 km


Frisch ausgeruht kann frau am nächsten Tag nach Niklashausen fahren. In diesem Städtchen hat der Pfeifer von Niklashausen gewirkt und gepredigt. Direkt an der Hauptstraße befindet sich das Pfeifer-Museum.
(beschrieben im Forschungsbericht von Claudia Lodders und im Erlebnisbericht "Auf den Spuren des Pfeifers")

Nur knappt einen Kilometer weiter sitzt die Burg Gamburg oben auf dem Berg. Weitere zwei Kilometer an der Tauber entlang findet sich an einem Feldweg im Wald ein schöner Kultstein, der unter den Nationalsozialisten zu einem Hans-Pfeifer-Denkmal umgedeutet wurde. In unserer Fahrradkarte nennt er sich "Findling im Bauernwald". (genauer nachzulesen im Bericht "Auf den Spuren des Pfeifers")

Das Kloster Bronnbach ist bekannt und berühmt für sein Kreuzgewölbe. Weiter geht es über Reicholzheim und Waldenhausen ins beschauliche Wertheim. Dort lohnt sich ein Besuch des Glasmuseums, der Burg, der Schlossruine, des Kittsteintors und -turms, des Schlösschen im Hofgarten, des Engelsbrunnens und des Spitzen Turms.

Zu guter Letzt kann hier beobachtet werden, wie die Tauber in den Main mündet. Der Main-Radweg schließt sich  direkt an.

Daniela Parr