Nachdem wir zwei Tage in Riedenburg verweilt hatten, machten wir uns auf, die Altmühl auf den letzten Kilometern in Richtung Mündung in die Donau zu begleiten. Auch wenn es nicht weit ist empfehlen wir, für dieses letzte Stück der Tour zwei Tage einzuplanen, da es am Weg einiges zu sehen gibt.
Wir verließen Riedenburg über die große Brücke im Ort und fuhren in Richtung Prunn. Schon nach kurzer Zeit fanden wir uns an einem wunderschönen See direkt am Radweg wieder. Das Wasser war überraschend kalt und kühlte uns wunderbar die Füße. Wir lauschten andächtig und schauten Schwänen, Enten und einem Biber bei ihrem Treiben zu.
Nur wenige hundert Meter weiter stiegen wir sodann einen Waldweg zu Schloss Prunn hinauf. Wir konnten uns nicht so recht entschließen, die Schlossführung mitzumachen. Lieber liefen wir ein bisschen draußen herum und genossen die Atmosphäre dieses schönen Ortes mit der wundervollen Aussicht über das Altmühltal. Da es schon gegen Mittag war, kehrten wir in der zugehörigen Gaststätte ein und wärmten uns mit einer Suppe auf.
Nur ca. zwei Kilometer weiter folgte nun Sehenswürdigkeit auf Sehenswürdigkeit. Zuerst bestaunten wir das Urgeschichtliche Felsenhäusliche Museum, das direkt am Weg in den Hang eingelassen war. Laut Öffnungszeiten hätte jemand da sein müssen, aber wir erfuhren, dass der Besitzer nur öffnet, wenn er Lust hat. Das schien an diesem Tag nicht der Fall gewesen zu sein.
Ein Stück weiter kamen wir zum Blautopf, der sich recht unspektakulär hinter einer Gaststätte versteckt. Ein Abstecher hierher lohnt sich absolut. Das Wasser der Karstquelle ist tiefblau und wirkt ganz ruhig. Ein bezaubernder Ort, um zu verweilen. Wir erfuhren, dass die Quelle 300 Liter Wasser pro Sekunde ausschütttet. Im nahe gelegenen Gasthof stärkten wir uns mit einem Stück Kuchen, bevor wir uns weiter in Richtung Essing aufmachten.
Zwischen Kanal und Straße fast direkt gegenüber folgte ein weiteres Wahrzeichen des Altmühltals: die Holzbrücke, die bis vor kurzem mit ihren 193m die längste in ganz Europa war.
Kaum hatten wir die Brücke überquert, sahen wir schon den Wegweiser des Juraerlebnispfades, der uns den Weg zur sogenannten Klausenhöhle zeigte. Wir ließen unsere Fahrräder stehen und folgten dem ausgewiesenen Pfad zu der öffentlich zugänglichen Höhle, die aus mehreren dicht beieinander liegenden Felsnischen in vier unterschiedlichen Höhenlagen besteht.
Kurz darauf zweigt der Radweg nach Essing ab. Hier ist
ein Abstecher zur Ruine Randeck möglich, auf den wir aber verzichteten, da es schon recht spät war.
Essing empfing uns mit dem bekannten Brückentor, das auf vielen Touristenbroschüren abgebildet ist.
Hier im Ort hatten wir eine Übernachtung gebucht. Obwohl wir nur wenige Kilometer gefahren waren, hatten wir dank der gehäuften Sehenswürdigkeiten viel Zeit gebraucht.
Bevor wir zu dem Restaurant schlenderten, in dem wir zu Abend aßen, spazierten wir noch den Kunstweg entlang, der in Essing von verschiedenen KünstlerInnen gestaltet wurde.
Am nächsten Tag brachen wir zeitig nach dem Frühstück auf. Wir passierten die Schiffsanlegestelle und fuhren durch Altenessing, das vor allem durch seinen originellen Kirchturm auffällt. Am Ende des Ortes beginnt der König-Ludwig-Kanal. Der 1846 fertig gestellte historische Kanal ist hier noch auf einem Teilstück erhalten. Ein wunderschöner Kanal, gesäumt mit alten Bäumen, den wir weiter entlangradelten.Am Ende des Kanals befindet sich die Schnellnecker Wand, an der die Mutter-Kind-Bestattung gefunden wurde (s. Beschreibung von Kirsten Armbruster). Nur wenig weiter besuchten wir die Tropfsteinhöhle Schulerloch, eine sehr interessante Höhle mit einer spannenden Führung. Zum Abschluss der Führung wurde das Licht ausgeschaltet und Musik eingespielt. Zu bestimmten Jahreszeiten finden in der Höhle Konzerte statt und es gibt eine Gruppe, die regelmäßig in der Höhle meditiert. Ein spannender Ort. Vor allem die Inschriften an der Tür sind hochinteressant!!!
Wir finden über dem Eingang zur Höhle eine Frauenfigur, die eine Waage, ein Füllhorn und einen Spiegel in Händen trägt. Alles Insignien der Göttin. Über der Treppe zur Höhle steht: "Zum Tempel der Natur, 1828" und rechts der Frauenfigur findet sich die Aufschrift:
"Mutter aller Wesen
aus deinem Schooße
stieg Alles
und Alles
kehrt in selbem zurück."
Schweigend legten wir die letzten Kilometer nach Kehlheim zurück. Dort lohnt sich ein Abstecher in die Befreiungshalle: ein Denkmal auf dem Michelsberg oberhalb der Stadt mit einem wundervollen Ausblick.
Zum Abschluss fuhren wir noch zur Mündung der Altmühl in die Donau, deren Name von der Göttin Dana kommt.