Region 10
Neckarland, Schwäbische Alb, Schwarzwald

Die Pyramide von Sternenfels
am Beginn der Entschleierung
von K. Walter Haug



Manche Dinge brauchen Jahre, manche Jahrzehnte bis sie endlich, schon lange überfällig, in Gang kommen. So auch die Ausgrabung der Pyramide von Sternenfels, der sogenannte Zwerchhälde. Wer meine Webseite www.megalith-pyramiden.de kennt, weiß, dass dieses prachtvolle Monument, das in seiner Steilheit und Höhe manche antike Ruine weit in den Schatten stellt, der Schlüssel zur Entdeckung einer ganzen Pyramidenkultur hier auf dem Boden Deutschlands war.

Die Bauwerke kann nun keiner mehr leugnen und als profane Abraumhalden in Steinbrüchen abtun. Schon von Anbeginn waren die Mauern und Gangportale für Jeden erkennbar. Nun liegen ganze Mauerpartien von kolossaler Höhe, Stufen, Treppen und der Aufgang zu einem Portal zutage, das aber durch gewaltige Mauern massiv verborgen wird.

Das ist das Eigenartige und zugleich Faszinierende: Unsere hochkulturellen Bauwerke liegen zum großen Teil in uralten Steinbrüchen verborgen. Es gibt verschiedene Phasen der nachträglichen Nutzung, weshalb die Archäologen die ursprüngliche Konzeption auf den ersten Blick nicht zu erkennen vermögen. Aber zu einer eingehende Beschäftigung mit diesen Anlagen konnten sie sich leider bis heute auch nicht durchringen. Tatsächlich haben sie bis heute keine einzige Minute Arbeit investiert. Alles blieb am Entdecker hängen.

Unsere Arbeit ist also Privatforschung pur. Wir bekommen keinerlei Unterstützung vom Staat. Unseren Etat finanzieren wir durch Spenden, Buchverkauf und Vorträge. Die im Mai 2011 gegründete IG Pyramide Sternenfels ist also ein Idealverein ohne jeden kommerziellen Zweck.

Sie fragen sich sicher, wieso unsere archäologische Arbeit überhaupt möglich ist, da doch diesbezügliche Forschungen allein Sache des Staates sind. Tatsächlich firmieren unsere Grabungen offiziell gar nicht als archäologische, sondern als geologische Erkundungen.

Da unsere Stufenpyramiden und Cairns (so der in Europa übliche Fachterminus für diese Art von prähistorischen Bauwerken) in Steinbrüchen stehen, werden sie von der Provinzial-Archäologie Baden-Württembergs nicht anerkannt. Die gewaltigen Bauwerke, man könnte sie auf deutsch auch Kärner (Beinhaus) nennen, gelten offiziell als ummauerte Abraumhalden! Geologische Erkundungen jedoch darf jeder in Steinbrüchen durchführen.

Wir haben das große Problem, dass unsere zahlreichen Entdeckungen und Ausgrabungsergebnisse von der akademischen Fachwelt nicht anerkannt werden. Obwohl wir in der glücklichen Lage sind, jedem Besucher, der sich für diese Monumente interessiert, Umfassungsmauern, Gangöffnungen, Kammern, Stufen, Monumentalmauern, gallische Mauern, ein Skäisches Tor, Treppen, Fels-Altäre, Steinkisten, Dolmen, Kammergrundrisse ja selbst Sarkophage zu zeigen, vor allem aber die Gesamtbauwerke mit ihren oft irrwitzigen Dimensionen. Doch die Fachwelt bequemt sich nicht einmal vor Ort. Man findet immer irgend eigene andere negative Interpretation und spielt die
eigentlich eindeutigen und sehr gut vergleichbaren Relikte immerfort herunter. Ein wissenschaftliches Trauerspiel, das es in dieser Form und Langwierigkeit sicher noch nie gab.

Es sind staatliche Archäologen, die mit den Forschungen von privater Seite konfrontiert werden. Nichtakademische Forschung in Deutschland ist offensichtlich nichts wert in den Augen dieser Studierten. Das bekommen wir seit 22 Jahren immer wieder deutlich zu spüren. Als ich 2010 mit meiner Webseite am 29. Landespreis für Heimatforschung, der vom Regierungspräsidium in Freiburg organisiert wird, teilnahm, bekam diese Arbeit von Jahrzehnten, ein umfangreicher Katalog von Fundmeldungen mitsamt einer detaillierten wissenschaftlichen Analyse nicht einmal einen Trostpreis.

Als ich die erste Entdeckung, die Zwerchhälde von Sternenfels, 1990 dem Archäologen Dr. Schallmayer zeigte, forderte er als Beweis für die Richtigkeit meiner These den Nachweis einer Grabkammer oder eines Grabgangs. Damals war das noch nicht möglich. Erst 1999/2000 kamen diese in Steinbrüchen bei Maulbronn-Schmie und Kürnbach zutage. Doch jetzt forderte man in Stuttgart datierbare Funde, Scherben, etc. Doch damit konnten wir nicht dienen. Da diese Portale schon seit langer Zeit offen stehen und die „Kellerräume“ für alle möglichen Zwecke missbraucht wurden, kann man kaum noch verwertbare Funde erwarten. In Kürnbach war nichts mehr zu finden.

In Schmie untersagten uns die Grundstücksbesitzer von vornherein jede Grabung. In Knittlingen, Eibensbach und Würzburg-Randersacker gibt es noch verschüttete Gänge, die untersucht werden müssen.

Aber ist es nicht merkwürdig, dass jetzt, wo alle Indizien für die Richtigkeit der These sprachen, noch immer kein Forschungsbedarf bestand? Eigentlich hätten jetzt wirklich die Alarmglocken im Amt schrillen müssen. Schließlich ist es für diese Spezialisten eine leichte Sache, Gutachter der Cairn-Architektur aus ganz West- und Nordwest-Europa, zumindest aus Norddeutschland, wo es ebenfalls Cairns gibt (z. B. der Denghoog auf Sylt), die nur anders, nämlich als Hünengräber bezeichnet werden, einzuladen und ihre Meinung zu hören. Doch nichts geschah. Immer verweist man auf die fehlenden Artefakte, aber Trockenmauern, Gangöffnungen, Kammern, Altäre, Dolmen, Sarkophage etc, das alles sind doch auch Artefakte und können jederzeit wissenschaftlich untersucht und verglichen werden. Wieso geschieht das nicht?!

Deshalb war es ein Wink des Schicksals, als über meine Webseite Leute aus Sternenfels und der Region auf uns (meinen langjährigen Mitforscher Volker Dübbers und mich) stießen und diese Grabung in Sternenfels ins Rollen brachten. Auf dem Bild zu sehen v.l.n.r. Walter Haug, der Architekt und Bauhistoriker Dr. Herbert Fröhlich, Karlsruhe, der die Zwerchhälde eindeutig als massives Bauwerk, nicht als Abraumhalde begutachtete, und Volker Dübbers.

Sternenfels hat ja das historische Wissen über einstmals in Deutschland vorhandene Pyramiden ganz offen im Ortswappen dokumentiert.

Ich kann nur meine große Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, dass hier erstmals so tatkräftige und opferbereite Menschen wie Lothar Wittig und Falk Welker die Sache in die Hand nahmen und mit ihrer Energie und Entschlossenheit den Geist in uns entfachten, der schließlich zum Erfolg führte.

Falk Welker verdanken wir übrigens weitere grandiose Funde, so eine riesige Fels-Nekropole bei Kleingartach und eine runde Stufenpyramide („Schlössle“) bei Hohenhaslach, die er bei seinen Joggingrunden entdeckte. Lothar Wittig, unser Quasi-Präsident, zeigt sich allen Herausforderungen, die die Grabungsarbeiten so mit sich bringen, stets gewachsen.

Einige der Bilder, die hier im Artikel erscheinen, wurden von unserem allzeit gut aufgelegten Dokumentarfotografen Jochen Herzog geschossen. Auch er gehört zu den verdienstvollen Entdeckern. Ihm verdanken wir die Erkenntnis, dass es diese massiven Cairns nicht nur in Steinbrüchen sondern auch auf Berghängen gibt, mittlerweile meist zu Wengerthäuschen umgebaut („Das Geheimnis der steinernen Hügel“, Efodon 2011).

Uns bekannte Vorkommen gibt es bei Sulzfeld, Schönau und weit verbreitet nördlich von Waldshut-Geis, wo Paul Klahn seine Forschungen betreibt. In ein komplexes Mauersystem gewaltiger Ausdehnung integrierte Cairns mit freigelegten Kammern zeigte uns Pierre Meyer auf dem Pfingstberg bei Orschwihr im Elsaß.

Gewaltige Pyramiden in der Art der bosnischen scheinen die drei Kaiserberge bei Göppingen zu sein. Sie werden derzeit von Wolfgang Graf und Karl Oesterle untersucht. In der Schweiz entdeckte Maurice Gernhälter ebenfalls solche gewaltigen Stufenbauwerke im Emmental, weitere fand Hans Schmid im Thurgau. In Hessen steht der Burgberg der Burg Nassau unter Verdacht, eine viereckige Pyramide zu sein.

Die Cairn-Forschung ist also nicht das Hirngespinst weltabgewandter Esoteriker, sondern reale erfolgsorientierte Wissenschaft, obwohl gerade solche Menschen die Bedeutung dieses Ortes außerordentlich zu schätzen wissen. Unser wissenschaftliches Arbeiten wird leider von den Akademikern in keiner Weise anerkannt. Man fragt sich natürlich warum. Es gibt Verschwörungstheorien, wie auch ganz einfache Erklärungen, die mit der Finanzlage des Amts, der Pflichtvergessenheit von Beamten und der Engstirnigkeit fachlichen Wissens zu tun haben.

Bekanntermaßen sind Kreativität und Innovation gerade bei Beamten wenig verbreitet. Sie dürfen sich die passende Erklärung auch gerne selbst zurechtlegen. Eine treffende Beschreibung dieses Problems verdeutlicht ein Zitat aus dem Spiegel des Herbst 2012, bezogen auf die Frauenquote, aber im Endeffekt allgemein gültig: „Meist dauert es quälend lange, bis richtige Ideen von den kreativen Rändern der Gesellschaft in die trägen Zentren der Macht gelangen“. Trost kann das für die hart Arbeitenden und engagiert Forschenden natürlich nicht sein. Da muss sich etwas ändern.

Die staatliche Institution einer demokratischen Gesellschaft darf auf die Arbeit engagierter Bürger nicht derart mit Verachtung reagieren. Ein runder Tisch ist mehr als überfällig!

Am 19. und 20. August 2011, erstmals mit einem größeren Finanzetat ausgestattet und mit der endlich erfolgten Genehmigung der Gemeinde, konnten wir unsere Grabung an der Zwerchhälde beginnen. Im Plan sind die durch einstige Steinbrucharbeiten zerstörten Bauwerke und Bauteile gelb markiert. Die Grabung erfolgte auf der Ostseite an den rot markierten Stellen.


Die ausgesuchte Stelle war die bislang höchste mit Hand freigelegte Mauerpartie. Walter Nuber, unser Baggerfahrer, war ausgesprochen feinfühlig mit der Baggerschaufel. Während ich mit einer Handhacke ausgestattet jedem Hinweis auf Mauerwerk nachging, beseitigte er großflächig den Abraum. So gelang es tatsächlich, die bis auf wenige Mauerlagen zusammengestürzte Fassade allmählich bis unter das Fundament freizulegen. Plötzlich standen die Überreste einer mehr als 7 m hohen, senkrechten Mauer vor uns. Wir waren froh, dass diese Partie nicht einstürzte. Offenbar ist das dahinter aufragende Bauwerk von mehr als 20 m Höhe außerordentlich stabil gebaut. In einer flachen Nische einer davor gebauten Steinbank, schon unter dem einstigen Laufhorizont, fand Lothar eine verbrannte Masse. Die C14-Datierung steht noch aus. Es fehlt leider das Geld.

Und dann, als wir diesen Mauerzug verfolgten, stießen wir plötzlich auf eine Mauerecke. Hier stand der Mauerzug noch zu einem guten Teil, trocken gesetztes Mauerwerk, wie es bei den ältesten Architekturen Europas gängig war. Natürlich wähnte man sich jetzt kurz vor der Auffindung des Portals, das uns bis dahin drei Diviner unabhängig voneinander vorausgesagt hatten. Jedoch dieses Erfolgserlebnis wollte sich einfach nicht einstellen (Falk und Marc bei der Arbeit).

Schließlich stieß der Bagger noch auf einen Sandsteinblock, der unmittelbar auf dem einstigen Laufhorizont aus festgestampften Lehm sitzt. Rasch legten wir ihn mit der Hand frei. Spekulationen ob dies ein Altar-, Opfer- oder sonstiger Ritualstein sei, machten die Runde. Mittlerweile verdichten sich die Anzeichen, dass es sich um einen Krönungsstein vorchristlicher Könige handelt.

Sternenfels wird wohl eine alte Kaiserstadt sein. Unter der Burghalde, eine dreistufige Hangpyramide, die den ganzen Ort überragt, soll laut Sage ein Kaiser bestattet liegen.

Der Krönungsstein der Könige von Schottland, der „Stone of Scone“ oder „Stone of Destination“ hat vergleichbare Ausmaße und Form. Er wurde mit zwei Eisenringen ausgestattet, damit er transportierbar werden konnte. Deshalb glaubt man, dass er ursprünglich aus Irland stammt, was der Mythologie entsprechen würde. Die meiste Zeit lag er unter der Sitzfläche des Throns, jedoch stand der zukünftige Regent drauf, wenn er vor dem Volk zum König ausgerufen wurde.

Auch die Könige von Schweden hatten solche Krönungssteine, die Mora Stenar. Zu deren Ensemble gehörte auch ein langer Menhir

Und die Könige von Kärnten saßen auf einem steinernen Thron, dem Vojvodski Stol von Klagenfurt.

Wenn erst einmal ein Mauerzug freigelegt ist, kann man ihn nach beiden Seiten weiter verfolgen. Es wird aber auch ein Querschnitt durch den Hang sichtbar, der zeigt, wie die ursprünglich intakte Mauer einst in Gänze zusammen stürzte und vornüber fiel. Wodurch wurde das bewirkt?

So stellte sich die Fortsetzung der relativ kurzen Eckmauer als niedriges Mäuerchen heraus.

                  


Schließlich hatten wir noch etwas Zeit, um eine weitere interessante Ecke im Steinbruch in Angriff zu nehmen. Auch dort ist teils zusammengestürztes Mauerwerk deutlich sichtbar, also begann der Bagger zu graben. Schnell stießen wir auf das typische Trockenmauerwerk. Dann kam plötzlich genau in der Ecke zwischen Mauer und Felswand eine Lücke zum Vorschein, die auch noch zugemauert war. Falk Welker erkannte als erster die senkrechte Fuge. Nach Beseitigung der Blockade hatten wir plötzlich einen schmalen Gang vor uns. Den konnten wir leider nicht mehr verfolgen, weil unser Zeitbudget zu Ende war.

Am 17. September 2011. kam der Bagger erneut zum Einsatz und beseitigte die gewaltigen Erdablagerungen auf der Kuppe dieses rechteckigen Steinbaus, der in der Ecke zweier Felswände steht und dessen Zweck uns bis heute nicht klar ist. Es könnte sich um einen sehr großen Altar handeln, da auch in Oberderdingen auf dem Ölmühlenkopf in solch einer Felsecke ein Altar mit schräger Tischfläche zutage kam, der große Ähnlichkeit zu ebensolchen Felsaltären im Felskeller des Oppdium Altenburg bei Bundenbach hat. Die außergewöhnliche Größe macht ihn vergleichbar mit ebenfalls aus Stein gebauten Plattformen auf dem Balkan, die den Kelten zugeschrieben werden und ebenfalls als Altäre interpretiert werden.

Anlässlich dieser Grabung gelang es Marc Laboranowitsch den sogenannten Welker-Aufgang in großen Teilen freizulegen, wobei er auf vier steinerne Stufen der nach ihm benannten Laboranowitsch-Treppe stieß, die auf einem gemauerten Absatz beginnt, deren Ende oben aber nicht mehr zu erkennen ist. Die Treppe muss ursprünglich auf die Kuppe der Plattform geführt haben. Man kann sich gut vorstellen, dass dort oben die Druiden ihre Rituale abhielten. Aber da das weitere Umfeld noch nicht freigelegt wurde, können wir auch noch keine abschließende Beurteilung dieses Bauwerks geben.

Am 23. März 2012 schließlich gingen wir einer Spur nach, die uns das geoelektrische Messbild auf der Westseite des Bauwerks vorgegaukelt hatte. Diese Messmethode ist an für sich sehr effektiv. Die italienische Archäologie fand damit rund 4000 etruskische Grabkammern. Jedoch war unsere Messung nicht flächendeckend erfolgt, sondern zeigte nur in etwa die Lage einiger Hohlräume, von denen aber der zentrale als der größte und mit 5 m Höhe auch der imposanteste ist. Ihn zu öffnen gilt natürlich unser ganzer Ehrgeiz. Bei der Grabung auf der Westseite kam der erhoffte Zugang jedoch nicht zutage, wohl auch, weil auf zwei Messbildern der Verlauf des Ganges zwischen 3 und 7m Tiefe angezeigt wird, der Bagger jedoch nur bis in drei Meter Tiefe vordringen konnte. Deshalb nutzten wir die verbleibenden Stunden, um das freigelegte Mäuerchen auf der Ostseite weiter zu verfolgen, und siehe da – ein Menhir kam zutage.

Er liegt, als ob er die Böschung herunter gerutscht wäre, also ursprünglich auf dem Bauwerk, bzw. auf einer Stufe, gestanden hatte. Eine Verankerung auf dem Boden unter dem Menhir war nicht festzustellen. Er ist rund 1,70 m lang, wiegt ca. 0,6 Tonnen und zeigt dieselbe Art der Bearbeitung, wie wir sie auch auf anderen Steinen des Bauwerks schon gefunden hatten. Rechts neben ihm befindet sich ein weiterer Sandsteinblock von der Art des Krönungssteins, offenbar war auch hier das Ensemble der Steine ähnlich breit gefächert wie bei den schwedischen Königen.

Am 23. April setzte ich die Grabung an der stumpfen Ecke der Umfassungsmauer fort, da mir dort ein Stein im Mauergefüge aufgefallen war, der eine rechtwinklige Aussparung aufweist. Tatsächlich konnte ich hier den Beginn einer abzweigenden Mauer freilegen. Gleichzeitig kam eine flache Stufe im Boden zum Vorschein, offenbar der Beginn einer weiteren Treppe, wie ich vermutete.

Ein Baum stand im Weg, der gefällt werden musste. Falk übernahm das gerne. Danach verdichtete sich das Bild einer beginnenden Treppe immer mehr. Offenbar war das Material das auf ihr lag, nichts als Schutt, der im Laufe der Zeit, vielleicht katastrophisch oder mit Absicht drauf abgeladen worden war. Im Hang oberhalb hatte ich einen weiteren abknickenden Mauerzug freilegen können.


Der Bagger musste wieder her. Am 2. Juni 2012 erfolgte die nächste Grabung. Da das abzuräumende Material auf der flachen Treppe aber ein großes Entsorgungsproblem für Walter Nuber darstellte, entschlossen wir uns, die freigelegte Fassade in Südrichtung weiter zu verfolgen.

Auch hier bewies er sein unglaubliches Geschick und eine übernatürlich entwickelte Sensorik, als er plötzlich innehielt, da die Schaufel auf einen Stein gestoßen war, der nicht zu dem Schutt zu gehören schien. Ich legte ihn sofort frei und staunte. Eine Stufe kam auch hier zum Vorschein.

Rasch beseitigte ich den Schutt über und unter ihr und hatte tatsächlich den Beginn einer Treppe vor mir. Das war nun offensichtlich schon die dritte. Aber diese stellte sich als noch besser gebaut heraus, als die zuerst gefundene. Nach einem Absatz bog sie im rechten Winkel ab. Neben dem Vorsprung, den sie bildet, zeigte die Basismauer nun auf einmal große Blöcke.

            

Wo führte diese Treppe hin? Die weitere Freilegung konnte auch nur per Hand erfolgen. Meist bin ich der Einzige, der diese Arbeit übernimmt. Die Treppe überraschte mich total, denn nach einem weiteren Absatz bog sie im180-Grad-Winkel ab und setzte sich serpentinenartig nach oben fort.

Nach weiteren Stufen endet sie im Nichts. Eine stabile Stufe ist jedoch dort oben auch nicht feststellbar. Das Material jenseits der letzten Stufe scheint wiederum Schutt zu sein. Hier sind wichtige Partien des Bauwerks eingestürzt. Vielleicht können wir hier doch eine Bauwerksstufe freilegen. Jedoch hat man es hier wieder mit einer Menge von Material zu tun, das ebenfalls Entsorgungsprobleme bereitet. Die Verhältnisse im Steinbruch sind ausgesprochen eng. Deponiefläche wird immer rarer.

Am 18. August 2012 konnten wir endlich einen Dumper zum Bagger organisieren, der den Schutt in den großen Saal des Steinbruchs ganz hinten schaffte. Falk steuerte das Gerät meisterhaft. Wie gedacht kam die Fortsetzung der Treppe aus flachen Stufen zum Vorschein und die Wand auf ihrer linken Seite. Schließlich stieß der Bagger auf einen gemauerten Block mitten auf der Treppe. Jetzt wurde es kompliziert. Eine weitere Mauer dahinter kam zum Vorschein, die sich als nicht gerade, sondern rund gemauert herausstellte. Damit hatten wir natürlich nicht gerechnet. Der Eindruck, dass hier einst absichtlich die Treppe blockiert wurde, stellte sich nicht nur beim hart arbeitenden Falk alsbald ein.

Wenn man sich die Position der Treppe in Fortsetzung des langen Zufahrtswegs betrachtet, dann muss sie eine hervorragende Bedeutung im Gesamtkonzept gehabt haben. Sie könnte tatsächlich den Aufgang zum Hauptportal bilden. Das aber war offensichtlich nicht ebenerdig erreichbar – eine Weltsensation der Cairn-Archäologie, die bislang nur leicht betretbaren Zugänge kennt. Die Blockade dieses vermuteten Eingangs allerdings stellt uns vor gewaltige Probleme.

Neue geoelektrische Messungen wären sinnvoll. Wir haben mit der Freilegung der Basismauer auf der Ostseite nur einen kleinen Teil des gigantischen Monuments sichtbar gemacht. Da wir nicht höher als etwa 7 m mit der Baggerschaufel erreichen können, also den Bereich der ersten Bauwerksstufe, liegt der ganze Rest mit seiner Gesamthöhe von min. 20 m noch
völlig unter Vegetation und Schutt. Man ahnt, welche Stufen sich da verbergen müssen. Es ist noch dermaßen viel zu tun, damit die Konturen dieser Pyramide auch nur ansatzweise in Erscheinung treten. Mit einem Finanzetat, wie ihn das Landesdenkmalamt zur Verfügung hat, wäre das gut zu leisten. Zwar hat man dort auch keine Erfahrung im Freilegen von Pyramiden, aber der Kontakt zu Ingenieuren, die die richtigen Konzepte entwickeln können, ist sicher vorhanden. Auf die Anfrage der Bürgermeisterin beim LAD ist unseres Wissens nach bis heute nicht reagiert worden.

Der Fund dieser Pyramide aber beweist, dass alles, was uns von zweifelhaften Historikern und Geographen über unsere Vorgeschichte berichtet wurde, in Bausch und Bogen gelogen war.

Entweder sie betrogen uns mit voller Absicht, oder sie hatten gar keine Ahnung mehr, was da nördlich der Alpen einst alles an Hochkultur vorhanden war. Das aber kann man sich auch nicht vorstellen, denn die Flurbezeichnungen beweisen, dass das Wissen in der Bevölkerung vorhanden war und tradiert wurde. Eine Halde oder Hälde (Zwerchhälde) war im mittelalterlichen Sprachgebrauch noch ein kuppelartiger Hohlraum. Eine Halde beinhaltet, eine Hälde enthält etwas, nämlich eine Grabkammer. Um die zu finden brauchen wir Ihre Unterstützung. Ihre Spenden dienen nicht der Finanzierung einer aufwändigen Verwaltung wie bei anderen Spendensammlern, sondern werden wirklich ausschließlich nur für die Finanzierung von Baugeräten (Bagger, Bohrer, etc.) und unseres Baggerfahrers eingesetzt. Die Aktivisten opfern ihre spärliche Freizeit für das Projekt.

Walter Haug


Spendenkonto
Volksbank Weingarten
Konto 106 388 01
BLZ 660 617 24

Literatur
K.Walter Haug, „Die Entdeckung deutscher Pyramiden – Sensationelle Megalith-Ruinen einer versunkenen Hochkultur“, Cairn-Forschungsgesellschaft 2003
walha1a@aol.de
K. Walter Haug u.a., „Das Geheimnis der steinernen Hügel“, Efodon 2011