Region 10
Neckarland, Schwäbische Alb, Schwarzwald

Die Höhle vom Hohle Fels

Ein Besuch bei der Urmutter
von Doreen Doristochter


Wir sind schon wahnsinnig gespannt auf den Besuch in der Höhle vom Hohle Fels. Hier wurde die Urmutter vom Hohle Fels gefunden. Von dort aus reichte sie uns Frauen Hand und Herz. Außerdem wurden auch viele jungsteinzeitliche Musikinstrumente ausgegraben. Wir finden, dass dies gut zur Urmutter vom Hohle Fels passt.

Ursa Illgen hat sich bereit erklärt, uns die Höhle zu zeigen. Sirilya von Gagern, die gerade mit ihrer Aura-Gruppe im Heilehaus in Winnenden ist, nimmt ihre ganze Gruppe mit zur Höhle, so dass wir ein gemeinsames Ritual feiern können.

Daniela hat von Ursa eine Wegbeschreibung erhalten. Trotzdem fahren wir an dem kleinen Sträßchen zum Hohle Fels vorbei. Wir haben aber eine Frau in weiten bunten Gewändern bemerkt, die hinter uns abgebogen ist. Also drehen wir schnell um und tun es ihr gleich. So kommen wir noch rechtzeitig an.

Der Parkplatz ist gut gefüllt. Die anderen Frauen sind schon da, obwohl noch eine Viertelstunde Zeit ist. Wir können sie weiter vorn laufen sehen. Auf einer Brücke überqueren wir den Bachlauf und begrüßen schließlich die Frauen auf der Wiese vor der Höhle, wo Sirilya mit der Begrüßungsmeditation und Einstimmung auf die Höhle beginnt.

Vor dem Eingang fragt Sirilya die Wächterinnen-Geister, ob wir eintreten dürfen. Nachdem jede von uns ein Ja erhalten hat, betreten wir die Höhle. Dicke Kleidung, eine Taschenlampe und ein Sitzkissen wurden uns dringend empfohlen.

Der Vorsitzende des Höhlenvereins, der Ursa und Sirilya gut kennt, hat uns aufgeschlossen. Zur Begrüßung spielt er für uns ein Musikstück ab, das auf einer Replik der hier gefundenen Flöte gespielt wird. Danach lässt er uns allein, da er weiß, dass wir singen und meditieren wollen. Die Höhle kann normalerweise nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden.

Der Weg in die Höhle führt über eine Stahlgitterbrücke. Sie lenkt den Blick in die Tiefe auf die Säcke, mit denen die Spuren der immer noch stattfindenden Ausgrabungen abgedeckt sind. Wir können die Schichten der verschiedenen Zeitalter gut erkennen. Durch die Ausgrabungen ist der Gang verbreitert und vertieft worden. Trotzdem ist der Eindruck, frau würde in eine Gebärmutter eintreten, immer noch spürbar.

Von außen hätte ich nie solch eine große und hohe Höhlenkammer erwartet. Was für ein Anblick!

Die Gruppe erkundet die Höhle. Als etwas Ruhe eingekehrt ist, stimmen Ursa und Sirilya altbekannte Weisen an. Mit ihnen ehren wir die Höhle und die dort gefundene Urmutter. Die Akustik ist traumhaft und das gemeinsame Singen berührt mich sehr.

Nun beginnt die angekündigte Meditation in der Dunkelheit. Jede sucht sich einen Sitzplatz. Ich setze mich in die Nähe des Eingangs, da dort noch ein wenig Tageslicht hereinfällt. Das Licht wird ausgeschaltet. Daniela sitzt weiter oben im dunkleren Bereich. In Stille und Dunkelheit meditieren wir.

Nach einiger Zeit des Schweigens besteht die Möglichkeit, die Höhle zu verlassen. Da mir eiskalt ist, gehe ich hinaus in den Sonnenschein auf die Wiese und lasse mich erwärmen. Daniela macht auch den zweiten Teil der Meditation mit und sagt danach, dass sie sich an ihrem Platz so geborgen wie in einer Gebärmutter gefühlt hat. Sie wollte die Höhle ganz und gar nicht so schnell verlassen.

Wir sitzen noch eine ganze Weile vor der Höhle in der Sonne, die uns wohlig wärmt, und lassen das Geschehen nachwirken. Tief berührt bedanken wir uns bei Ursa und Sirilya.

Bevor wir zurückfahren, kaufe ich mir ein paar schöne Karten von der Urmutter vom Hohle Fels. Im Eingangsbereich gibt es auch eine kleine Ausstellung mit Fotos von den Fundstücken und Informationstafeln über die Ausgrabungen.

Doreen Doristochter