Halle war die erste Station auf unserer Godewegreise. Die Stadt präsentierte sich uns als eine einzige Baustelle. Wir waren für den Nachmittag mit Karin Körner verabredet, die seit dem Vormittag
schon mit einer Frauengruppe unterwegs war. Wir hatten telefonisch
verabredet, dass wir uns am Halloren-Museum treffen wollen. Unser Navigationssystem führte uns in die Mitte von Halle. Bedingt durch die Baustellensituation fuhren wir mehrere Kreise in der Innenstadt. Auf Nachfrage landeten wir schließlich vor dem Halloren-Schokoladenmuseum. Verabredet
waren wir vor dem Halloren- und Salinenmuseum. Da verkehrstechnisch um das Museum herum nichts mehr ging, schauten wir uns erst einmal interessiert die
Herstellung von Schokolade an.
Karin Körner saß zwischenzeitlich mit der Gruppe in der Stadt beim Essen. Wir verabredeten uns für später im Landesmuseum für Vorgeschichte. Da wir noch Zeit hatten, schauten wir uns die Burg Giebichenstein an, die ebenfalls in Karins Bericht erwähnt wird. In der Burg befindet sich eine Kunstschule, die im Burghof einige der Steinmetzarbeiten der StudentInnen ausstellt. Danach spazierten wir gemütlich durch den danebenliegenden Park, der auch sehr zu empfehlen ist.
Trotz allem waren wir immer noch recht früh dran für unser Treffen im Landesmuseum für Vorgeschichte. Wir entschieden uns, schon mal alleine durch die Ausstellung zu schlendern. Das Museum ist unbedingt empfehlenswert! Die Himmelsscheibe von Nebra steht in einer Vitrine in einem dunklen Raum und wird von vorne mit Scheinwerfern angestrahlt: ein erhebender Anblick. Auch das Original der Dolmengöttin von
Langeneichstätt faszinierte uns sehr. Als die Gruppe mit Karin schließlich gegen viertel vor fünf eintraf, übernahm eine der Frauen die Führung. Sie hatte früher im Landesmuseum gearbeitet und zeigte uns eine ausgestellte Schamanin in vollem Schmuck und viele
kleine Frauenfigurinen in den Schaukästen, die wir sonst bestimmt übersehen hätten. Gemeinsam besuchten wir noch einmal die Himmelsscheibe von Nebra und dann schloss auch schon das Museum.
Wieder draußen an der frischen Luft entdeckten wir das Labyrinth links vom Landesmuseum und durchwanderten es. Dies rundete unseren Besuch im Museum ab.
Am späteren Abend fuhren wir an die Saale, wo wir uns auf die Suche nach der Fischerhöhle aus der Sage machten. Obwohl wir einige Passanten fragten, wusste niemand so genau, welche Höhle das sein sollte. Wir fanden eine kleine Grotte am Wegesrand, gaben aber schließlich auf, da es immer wieder zu regnen begann. Diese Höhle konnte eigentlich nicht die richtige sein, da sie viel zu klein war, um darin zu feiern.
Am zweiten Tag machten wir uns am frühen Morgen auf den Weg zum Ochsenberg, den wir mit der Beschreibung in Karins Bericht und ein bisschen Herumfragen sehr gut finden konnten. Der Ochsenberg liegt mitten in einem Wohngebiet und ist über einen kleinen Weg zu erreichen. Nach dem Passieren eines Naturdenkmal-Schildes ändert sich das Bild der Umgebung komplett. Uns erwartete am Ende eines baumbestandenen Weges eine wilde Landschaft, in der die heiligen Frauen und Männer noch greifbar erscheinen. Es gefiel uns sehr gut dort und wir konnten uns kaum von dieser wunderschönen Landschaft trennen. Der Ausblick auf die Stadt war grandios und es wehte ein ziemliches Lüftchen hier oben auf der Anhöhe.
Nach einer gefühlten Ewigkeit nahmen wir Abschied und machten uns auf die Suche nach der Dölauer Heide. Wir gingen davon aus, dass es sich um eine Heidelandschaft handeln muss und hatten schon mehrere Wiesen in der Umgebung angeschaut. Um so mehr amüsierten wir uns, als wir erfuhren, dass es sich bei der Dölauer Heide um das große Waldgebiet weiter vorne handelt. Am besten ist das Gebiet zu erwandern, wenn frau am Parkplatz bei der Haltestelle "Knolls Hütte" parkt (großes Werbeschild) und sich dort zuerst einmal die Karte anschaut, auf der die Lage der Hügelgräber verzeichnet ist.
Da wir einen anderen Eingang in den Wald gewählt hatten, folgten wir den wenigen Hinweisschildern und fanden nur ein einziges Steinkistengrab direkt neben dem Aussichtsturm. Daniela erstieg den Aussichtsturm, Doreen war er eindeutig zu hoch. Nach diesem sehr netter Waldspaziergang fühlten wir uns rundum erfrischt.
Danach fuhren wir zurück ins Stadtzentrum, um uns den wiedereröffneten Gutjahrbrunnen anzuschauen. Von seiner interessanten Gestaltung machten wir viele Fotos aus den unterschiedlichsten Perspektiven.
Schließlich schauten wir uns noch das richtige Halloren-Museum an. Die Führung des Hauses war sehr interessant. Ohne Karins Bericht wäre es für uns jedoch schwierig gewesen, in der Ausstellung matriarchale Spuren zu entdecken.