Region 6
Niederrhein, Eifel, Hunsrück, Pfalz und Saarland

Südliche Weinstraße
Die Kalmit und der Drachenfels
von Daniela Parr


Kalmit

An einem heißen Pfingsttag fahre ich auf der Kalmit-Höhenstraße auf die Kalmit hinauf. Die Straße wurde schon im Jahre 1930 gebaut und nur auf Grund einer Notmaßnahme von der damaligen Münchener Verwaltung genehmigt. Damals war die Arbeitslosigkeit in der Gegend so hoch, dass man sich von dem Bau neue Arbeitsplätze versprach. Die Bauarbeiten gestalteten sich sehr mühsam, so dass die Straße erst 1937 fertiggestellt werden konnte. Sie ist heute noch in Benutzung. Ich bin froh, dass ich den Berg mit seinen 673 Metern nicht erwandern muss. Die Kalmit ist nach dem Donnersberg der zweithöchste Gipfel der
Pfalz.

          

Schon beim Aussteigen auf dem Parkplatz schlägt mir die Hitze entgegen. Auf einem Wanderwegweiser entdecke ich die Bezeichnung "Felsenmeer". Das klingt vielversprechend. Da der Wanderweg im Wald und somit im Schatten verläuft, bin ich schnell überredet, diesen Weg einzuschlagen.
    

         

Die verschiedenen
Felsbruchstücke im Felsenmeer reichen farblich von blassgrau bis zu einem sehr roten Sandstein. Dem Internet entnehme ich, dass es sich bei den überall herumliegenden Steinen um die Überreste einer Endmoräne der letzten Eiszeit handelt. Diese hat die Felsen vor sich hergeschoben. Sie blieben liegen, als das Eis schließlich schmolz.

Es führen zwei Wege durch das Gebiet: einer verläuft direkt zwischen den Steine hindurch. Hier treffe ich viele Boulder, die an den Felsen ihren Kletterübungen ausführen. Der andere Weg, den ich für den Rückweg einschlage, verläuft unterhalb der Steinformation. Von dort aus können die Steine von unten betrachtet werden, was noch mal andere Perspektiven eröffnet. Die bekanntesten Felsen  an der Kalmit sind der "Hausfelsen" und der "Kugelfelsen".

Zum Abschluss besuche ich die Pfälzerwaldhütte am Kalmithaus. Wie jeden Tag herrscht dort großer Andrang. Die Terrasse vor dem Gebäude bietet einen fabelhaften Ausblick über die Hügel des Haardtrands und in die Weinberge der Rheinebene.


Drachenfels


Der Drachenfels liegt im mittleren Pfälzerwald im Dreieck des Isenachtals, der Deutschen Weinstraße und des Speyerbachs. Um die Wanderung auf den 570 Meter hohen Berg zu beginnen, empfieht sich der Parkplatz an der Waldgaststätte "Saupferch". Die Wanderwege zum Drachenfels sind nicht beschildert, aber alle von dort abgehenden Weg führen früher oder später nach oben.

         

Schon beim Aufstieg passiert frau die verschiedensten Felsformationen bevor schließlich die obere Felskante mit dem Plateau des Drachenfelsens in Sicht kommt.
Der unter Naturschutz stehende, weit vorspringende Fels ist mit hübschen kleinen Bäumchen bewachsen, zwischen denen sich kleine Pfade entlang schlängeln.

         

Mein Weg führt mich zuerst zum Westfelsen. Er
bietet einen ausgezeichneten Blick über den Pfälzerwald in Richtung Neidenfels. Eine gut sichtbare Erhebung in dieser Richtung wird als "Hoher Kopf" bezeichnet: ein markanter runder Berg.

Auf dem Weg zum Gipfelplateau im Nordosten sind teilweise noch römische
Befestigungsanlagen zu entdecken. Das Plateau am anderen Ende ist rundherum eingezäunt und bietet einen ausgezeichneten Blick über den Pfälzer Wald.

    

          

Unterhalb des Felsvorsprungs liegt die Durchblickkammer: eine nach beiden Seiten des Felsens offene Höhle. Von der anderen Seite her ist die Drachenkammer zugänglich. Von dieser wird gesagt, dass hier früher der Lindwurm hauste.

Daniela Parr