Region 6
Niederrhein, Eifel, Hunsrück, Pfalz und Saarland

Donnersberg
Der heilige Berg der Pfalz
von Daniela Parr


An einem sonnigen, aber kühlen Tag Anfang April fahre ich nach Dannenfels, um auf den Donnersberg zu steigen. Vor Ort stelle ich fest, dass ich auf der falschen Seite bin, um mit dem Auto bis nach oben aufs Plateau zu fahren. Dies gibt ein Verbot-der-Einfahrt-Schild unmissverständlich zu verstehen. Da ich nicht noch einmal umparken will, beschließe ich, von dieser Seite aus zu laufen.

Der Weg führt mich am Kloster Gethsemani vorbei und gleich dahinter steil den Berg hinauf. Schon einen Kilometer später bereue ich meine Entscheidung überhaupt nicht mehr. Ich erreiche den Adlerbogen am Moltkefelsen, der von einem großen stählernen Rundbogen geziert wird. Die Aussicht in Richtung Marnheim und auf die dahinterliegende Ebene ist geradezu atemberaubend. Besonders, wenn frau auch noch auf den Felsen neben dem Adlerbogen klettert.

Mein weiterer Aufstieg wird von verschiedenen interessanten Kunstwerken des "keltischen Skulpturenweges" gesäumt, so dass es mir nicht langweilig wird. Am sogenannten Hirtenfelsen lege ich einen kurzen Zwischenstopp ein und esse bei bester Aussicht mein mitgebrachtes Vesper.

Gefühlt einige Kilometer später erreiche ich das Plateau. Teile des früheren keltischen Ringwalls sind heute noch zu sehen. An einige Stellen ist der Wall begehbar. Hier oben begegnen mir zum ersten Mal Wanderer. Offensichtlich sind sie alle mit dem Auto nach oben gefahren.

Der Aussichtsturm ist leider verschlossen. Auch die Gaststätte hat, trotz anders lautender Schilder, nicht geöffnet.

Vor einem Ringwall entdecke ich eine Skulptur der Pferde-Göttin Epona. Sie greift sich mit der rechten Hand an den schwangeren Bauch und hält mit der der linken Hand ihre linke Brust: zwei sehr schöne Gesten.

Der höchste Punkt des Donnersberges wird von einem Felsen gekrönt der aussieht, als sei er auf den Berg aufgesetzt worden. Ich lasse es mir nicht nehmen, mich oben auf den Vermessungspunkt zu stellen: Es ist ein schönes Gefühl, an der höchsten Stelle der Pfalz zu stehen und übers Land zu blicken.

         

Rund um den Gipfel wirken die Bäume fast magisch. Einige davon sehen aus wie Göttinnen: die Äste gleichen Armen und Beinen. Andere wirken wie verzaubert in ihrer Umhüllung aus Moos. Die zerklüfteten Steinabstufungen und verwunschenen Felsen gleich daneben runden das Gesamtbild ab.

    


Drosselfels/ Schwarzfels

Nur ein paar Kilometer weiter, auf dem Gemeindegebiet von Kirchheimbolanden, befindet sich der Drosselfels. Auf einem Informationsschild steht, dass er auch Schwarzfels genannt wird. Im Bereich hinter dem Felsen durchquere ich ein magisches Wäldchen mit keinen Bäumen, bevor ich auf das Plateau des Drosselfelsens trete. Dort erwarten mich gleich zwei Sitzbänke.

         

Vorne fällt die Steinformation relativ steil zum Hang hin ab. An einer Stelle erinnert mich der Felsen an eine Startrampe für ein Flugzeug. Ein schönes Plätzchen, um den Tag ausklingen zu lassen.


Schneckenfels

Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle der Schneckenturm im Schillerhain in Kirchheimbolanden erwähnt. Es handelt sich um eine von Menschenhand gebaute Schneckenwendel. Sie führt in einer hübschen Parkanlage am Rande von Kirchheimbolanden auf einen künstlich geschaffenen Hügel mit einem Pavillon darauf. Bis zum oberen Plateau sind drei Runden zu gehen. Diese wurden sicherlich den drei Umgängen an alten Kraftplätzen nachempfunden. Der Park wurde an einer schönen Stelle oberhalb von Kirchheimbolanden angelegt.

Daniela Parr