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Am Freitag, den 05.08.10 erhielten viele Frauen eine Mail von Gudrun Nositschka, in der sie dazu aufrief, eine Protestmail oder Protestschreiben per Brief an den Bürgermeister und den Gemeinderat zu senden, um gegen die geplante Überbauung des Matronenheiligtum mit einem Kubus zu protestieren.
Der archäologische Park in Nettersheim kann langsam Gestalt annehmen. Der Entwicklungsausschuss hat mehrheitlich beschlossen, mit dem Aufbau von drei Erlebnisstationen zu beginnen. Diese sollen die spätrömische Siedlung, den Tempel und die Straße den Besuchern vorstellen.
NETTERSHEIM - Der archäologische Park in Nettersheim kann langsam Gestalt annehmen. Der Entwicklungsausschuss hat mehrheitlich beschlossen, mit dem Aufbau von drei Erlebnisstationen zu beginnen. Diese sollen die spätrömische Siedlung, den Tempel und die Straße den Besuchern vorstellen.
Edwin Poth enthielt sich, Franz-Josef Hilger (beide UNA) stimmte gegen den Beschluss. Hilger störte sich an der aus seiner Sicht ungenauen Formulierung im Bezug auf die umstrittene Planung eines Kubus an der Görresburg. Denn damit die Erlebnisstationen im geplantem Umfang errichtet werden können, muss Geld für die baulichen Anlagen reduziert werden. „Wenn ich jetzt dem Beschluss zustimme, stimme ich ja eigentlich auch einem irgendwie gearteten Bau an der Görresburg zu“, so Hilger: „Das kann ich nicht vertreten.“
Bürgermeister Wilfried Pracht verwies allerdings darauf, dass sich der aktuelle Beschluss auf die Erlebnisstationen beziehe - und nicht auf den Kubus. „Wie wir im Fall des Schutzbaus weiter vorgehen, ist noch völlig unklar.“ Und er sagt: Aufgrund der Erkenntnisse der jüngsten Grabungen an der Görresburg sei der ursprünglich geplante Kubus nicht mehr realisierbar. „Die Ausgrabungen haben ergeben, dass wir es mit engeren Baubeständen zu tun haben, als zunächst angenommen.“ In den nächsten Wochen sollen die neusten Erkenntnisse der Archäologen im Fachbeirat besprochen werden.
Anfang 2012 soll es einen Wettbewerb zur Gestaltung des Schutzbaus für das Matronenheiligtum geben, in den auch Ergebnisse aus dem Workshop zu dem Thema einfließen. „Erst dann wird der Rat endgültig entscheiden“, so Pracht. Rein rechtlich sei der Kubus noch nicht vom Tisch, da er ja im Rat beschlossen sei.
Das Leben in römischer Zeit
Die Errichtung der Erlebnisstationen ist für die Gemeinde wichtig, da sie beim Landschaftsverband Rheinland ein Maßnahmenkonzept vorlegen muss. „Hier müssen wir darlegen, welche konkreten Maßnahmen wir ergreifen wollen. Ansonsten müssen wir bewilligte Fördermittel wieder zurückgeben“, sagte Pracht.
Geplant ist jetzt zunächst ein Römerstraßen-Infopunkt im Nettersheimer Naturzentrum. Außerdem sollen die Erlebnisstationen „Römischer Garten“, „Reisen wie die Römer“ und „Römische Taverne“ entstehen, die alle an dem geplanten Rundweg durch den archäologischen Park liegen.
„Wir wollen mit den Erlebnisstationen den Besuchern das Leben in der römischen Zeit näher bringen“, so Pracht. Bei der Gestaltung der Erlebnisstationen habe die Gemeinde recht freie Hand, da die Projekte nicht den Bereich des Bodendenkmals oder Naturschutzes berührten. „Da gelten nicht die extrem strengen Vorschriften.“
Die Kosten für die Stationen „Römischer Garten“ und „Reisen wie die Römer“, die auch schnell realisiert werden sollen, schätzt Pracht auf je 25 000 bis 30 000 Euro. „Genaue Zahlen erhalten wir natürlich erst, wenn die Planungen abgeschlossen sind.“ Die weiteren Stationen werden geplant, erst danach werde man über die Umsetzung entscheiden.
Die Erlebnisstation „Römische Taverne“ werde wohl noch etwas teurer: „Hier müssen wir auch Mobiliar anschaffen.“ Die Taverne soll in den am Rundweg liegenden Werkhäuser und Blockhütten entstehen. In den weiteren Räumen sollen Gruppenarbeits- und Ausstellungsräume eingerichtet werden. Am Wohnmobilhafen am Steinbruch soll die Erlebnisstation zum „Reisen“ und „Straßenbau“ in römischer Zeit entstehen. Durch ein „Straßennetz“ am Boden sollen die römischen Verkehrswege aktiv erlebbar gemacht werden. Eine Remise soll als Raststation dienen.
Der Verlauf der Römerstraße soll zunächst mit Lärchenstämmen und einer Schneise im Nadelwald oberhalb des „Steinrüsch“ sichtbar gemacht werden. Als weitere Erlebnisstationen sind „Besuch am Matronenheiligtum“, „Ausblick auf Marcomagus“, „Wohnen im Vicus“, „Ein Römer auf Straßenposten“ und „Forschen wie die Archäologen“ geplant.