Region 5
Teutoburger Wald, Münsterland, Bergisches Land, Sauerland, Westerwald
Das Felsenmeer bei Hemer
Felsenmeer
Das Felsenmeer bei Hemer liegt gut versteckt hinter dem vor ein paar Jahren angelegten Gartenschaugelände. Nach dem Ende der Gartenschau wurde das Gelände als Park beibehalten, für den weiterhin Eintritt verlangt wird. Drinnen waren, als ich dort war, einige Schulklassen und ein paar Jugendliche mit Skateboards anzutreffen.
Ohne Besuch der Gartenschau führt vom Parkplatz aus ein Weg hinter dem Gartenschaugelände
zum Felsenmeer.
Noch vor ein paar Jahren war es möglich, in den Felsformationen des Felsenmeeres ungehindert herumzuklettern. Da es sich um Einstürzhöhlen handelt, wurde das Gelände jetzt mit Wegen auf Holzstegen erschlossen. Ein Zugang direkt zu den Felsen ist heute nicht mehr möglich. Es ist allerdings immer noch ein Erlebnis, hoch über den Felsen auf einer Brücke zu stehen und in die vielfältige Felsenlandschaft zu blicken.
Im vorderen Bereich des Felsenmeeres türmen sich die Felsen hoch hinauf, während im hinteren Bereich deutlich zu erkennen ist, dass es sich um eingestürzte Höhlen handelt. Die Felsbrocken liegen kreuz und quer und machen den Eindruck, als ob sie zu einer Mitte hin zusammengerutscht sind.
Am hinteren Ende des Felsenmeeres weist ein Schild zur Heinrichhöhle. Die Tropfsteinhöhle ist Teil eines Höhlensystems mit einer Gesamtlänge von 3,5 Kilometer. Sie weist einige über 20 Meter hohe Klufte und Spalten auf. Auch das frühere Flussprofil ist heute noch gut zu sehen. 300 Meter der Höhle sind für Führungen ausgebaut und können besichtigt werden.
Berühmt ist die Höhle vor allem für den Fund von Tierknochen aus der Eiszeit. Ein Höhlenbärenskelett konnte vollständig wieder zusammengesetzt werden und ist ausgestellt.
Kulthöhlen im Hönnetal
Das Hönnetal mit seinen 25 Kulthöhlen beginnt direkt hinter dem Felsenmeer. Einige Höhlen sind klassische Schauhöhlen, die regulär während der Öffnungszeiten besichtigt werden können. Die unbekannteren sind offen und können einfach so erforscht werden.
Sieben Jungfrauen
Im Naturschutzgebiet Hönnetal befindet sich die 80 Meter hohe Felsformation "Sieben Jungfrauen", die direkt gegenüber der Burg Klusenstein liegt.
Steinkiste bei Hiddingsen
Bei Steinbrucharbeiten wurde im 40 Kilometer entfernten Hiddingsen ein 17Meter langes Steinkammergrab entdeckt. Das Grab ist von der A44 aus gut zu erreichen und lohnt einen Abstecher, da es schön restauriert wurde.
In dem Steinkistengrab wurden 98 Skelette ausgegraben. Unter den Grabbeigaben waren Keramikreste, Beile, Messer und Pfeilspitzen.
Die gemeinsam in dem Langgrab bestatteten Menschen gehörten wie damals üblich vermutlich zu einer Sippe oder einem Clan.
Das Grab ist in Nordost-Südwest-Richtung ausgerichtet. Es könnte damit auf die sogenannte "Große Mondwende" ausgerichtet sein, also zur Bestimmung des Abstandes des nördlichsten und südlichsten Aufgangspunktes des Mondes innerhalb eines Monats gedient haben.
Das Alter der Steinkiste wurde auf 3000 Jahre vor unserer Zeit festgelegt. Somit gehört die Anlage zur sogenannten Trichterbecherkultur. Siebzehn Steine sind gut erhalten, an der südöstlichen Seite fehlen fünf Steine vollständig. Der Zugang zum Grab ist von Südwesten her angelegt.
Daniela Parr