Region 5
Teutoburger Wald, Münsterland, Bergisches Land, Sauerland, Westerwald

Das Kultgebiet um die Externsteine
Teufelsstein, Leistruper Wald, Donoper Teich, Rethlager Quellen
Doreen Doristochter, Daniela Parr


Schalensteine bei Brakelsiek

Im Kultplatzbuch von Gisela Graichen lesen wir über den Schalenstein von Brakelsiek. Der recht große Stein weist um die 70 Näpfchen an seiner Oberfläche auf. Bei unserem ersten Besuch war es uns nicht vergönnt, ihn zu finden, aber jetzt beim zweiten Besuch bin ich besser ausgerüstet.

Die Gegend, in der der Stein liegt nennt sich "Bennerberg". Im Buch von Gisela Graichen gibt es diesbezüglich leider einen Druckfehler. Im Buch ist vom "Brennerberg" die Rede.

Den ersten Hinweise auf den Stein finde ich an einer Wegkreuzung. Dort steht auf einem Holzschild "Teufelsstein". Nach weiteren 200 Metern, die ich dem Weg rechts folge, sehe ich den Stein auf der rechten Seite im Wald liegen.

         



Es sind sehr viele Spinnen, Schnecken und andere Tiere unterwegs. Es ist eine lebhafte Versammlung an und um den Stein, die es mir nicht so leicht macht, mich auf den Stein zu legen.


Leistruper Wald

Im Leistruper Wald sind laut dem Kultplatzbuch von Gisela Graichen einige Opfersteine, Steinreihen und Steinkreise zu finden. In Diestelbruch suchen wir die Leistruper Wald Straße und parken dort vor dem Waldcafé. In der Abenddämmerung laufen wir den östlichen Feldweg am Wald entlang. Nach etwa 400 Metern finden wir die von Gisela Graichen beschriebenen Opfersteine. Sie haben eine sehr starke Ausstrahlung, die wir teilweise schon einige Meter vorher spüren. Unsere Empfindungen sind sehr unterschiedlich. Daniela hat ein warmes Gefühl im Bauch, für Doreen ist es eine starke beunruhigende Ausstrahlung. Nach einem Gespräch mit Wanderern erfahren wir, dass die offziellen Opfersteine viel weiter hinten im Wald liegen. Da es gerade dunkel wird, entscheiden wir uns, an einem anderen Tag zum Leistruper Wald zurückzukehren.

Einige Tage später führt uns der Weg wieder zum Leistruper Wald. Wir schauen uns erneut die Wanderkarten genau an. Hier im Wald gibt es Opfersteine, Grabhügel, Steinreihen und Steinkreise. Auffallend finden wir die verwirrend strahlenförmig angelegten Wege.

Tief im Wald f
inden wir die offiziellen Opfersteine. Ein großer Stein liegt flach auf der Erde, ein weiterer Opfersteine steht ein Stück weiter vorne. Beide sind übersät mit Löchern, die heute noch als Näpfchen dienen.

Uns kommt ein Vater mit seiner kleinen Tochter entgegen. Die Tochter hat vorher auf einem der Opfersteine gesessen. Kurzer Hand entschließen wir uns, es ihr nachzutun. Trotz der Nässe ist es angenehm, auf dem Stein zu sitzen.

Nach einer ganzen Weile machen wir uns auf den Weg, die Steinkreise zu suchen. Der ganze Wald liegt voller Steine. Die Wege zweigen verwirrend und so gut wie nie rechtwinklig ab.

Wir bewundern verschiedene Steinreihen zwischen den Bäumen, die uns an die Alignements in der Bretagne erinnerten.

An der Kreuzung, an der wir die Steinkreise vermuten, steht nur ein sehr dichtes Birkenwäldchen.
Die Steinkreise finden wir darin nicht.

Nach diesem Abenteuer kehren wir in das Waldcafé ein und lassen uns Kuchen und Tee schmecken.


Donoper Teich

Ausgerechnet am sogenannten Vatertag starten wir unseren ersten Versuch, den Donoper Teich südwestlich von Detmold zu besuchen. Hier soll es unter anderem Grabhügel aus der Bronzezeit zu sehen geben.

Schon von weitem hören wir, dass am See lauthals gefeiert wird. Für eine mythologische Erforschung des Sees scheint uns das nicht der richtige Tag.

Am Tag darauf fahren wir wieder hin und finden das von den feierfreudigen "Vätern" hinterlassene Chaos. Wein- und Bierflaschen und sonstige Grillreste liegen in großen Mengen am Ufer und im Abfluss des Sees. Es ist unfassbar, wie der See nach dieser Feier hinterlassen wurde.

Vor Schreck vergessen wir sogar, uns die Quelle des Donoper Teiches anzuschauen, die sehr schön gestaltet sein soll.

Auf einem Wanderwegweiser lesen wir, dass von hier aus das Heidenbachtal in 2 1/4 Stunden erwandert werden kann. Der Weg folgt auf langen Strecken dem idyllischen Heidenbach bis nach Detmold-Hiddesen und führt auch am bekannten Herrmannsdenkmal vorbei.

              

Ein wenig versteckt, hinter dem Donoper Teich, befindet sich eine stark eisenhaltige Quelle. Links am Rand steht ein aufrechter Stein, der an einen Menhir erinnert. Die Quelle selbst ist mit einem Pilz gestaltet, der durch das eisenhaltige Wasser schon eine starke Rotfärbung angenommen hat.

Ein lauschiges Plätzchen, das nur wenigen Leuten bekannt ist.


Rethlager Quellen

Der Weg zu den Rethlager Quellen zwischen Lage und Detmold führt uns über die Quellenstraße zu einem dichten Wald. Um zur Quelle zu gelangen, müssen wir einen Berg hinuntersteigen. Die Quelle liegt in einer Bucht und ist auf den ersten Blick kaum als solche zu erkennen. Eine Tafel und ein Wegweiser sagen uns, dass wir hier richtig sind. Zwischen großen Steinen strömt das Wasser hervor. Es hat einen ganz ausgezeichneten Geschmack, so dass wir unsere mitgebrachten Flaschen leeren und uns Wasser abfüllen.

Ein Jahr später kehre ich zur Rethlager Quelle zurück, um ein Foto zu machen. Ich bin überrascht, als ich vor einem leeren Quelltopf stehe. Vor zwei Jahren sprudelte das Wasser munter zwischen den Steinen heraus.

Eine Frau aus den benachbarten Schrebergarten vermutet, dass der letzte Winter zu mild war und die Quelle ohne Grundwasser aus der  Schneeschmelze nicht gespeist wird.


Hermannsdenkmal

Das Hermannsdenkmal befindet sich an einem markanten Aussichtspunkt auf einem Berg in der Nähe von Detmold. Lange bevor das Denkmal gebaut wurde, existierte hier die "Grotenburg", eine Ringwallanlage auf dem Bergsporn, die auf einen alten Kultplatz hindeutet.

Der Weg zum Hermannsdenkmal kann vom Tal aus komplett erwandert werden. Oben gibt es allerdings auch einen großen Parkplatz, der gebührenpflichtig ist. Auch die Besteigung des Turm kostet Eintritt. Dieser kann gleich vorne im Info-Zentrum oder am Denkmal an einem Automaten bezahlt werden.

         

Seitlich des Wanderweges zweigt der "Archäologische Wanderweg" ab, auf dem frau zu einem weiteren Ringwall laufen kann. Er wird auf der Karte als "Kleiner Hünenring" bezeichnet und befindet sich auf einem zweiten Bergsporn gegenüber des Hermannsdenkmals.

Auf dem Weg dorthin kommt frau sowohl am Bismarkstein, als auch an einem Altarstein vorbei.

Doreen Doristochter, Daniela Parr