Region 3
Lüneburger Heide, Weserbergland, Harz


Menhire in der Gegend des
Kyffhäuser

Menhir bei Feldengel

Alleine der Name des Dorfes Feldengel spricht schon für sich. Am Rande eines Maisfeldes, gar nicht weit von der Landstraße entfernt, steht ein wunderschöner Menhir mit einem Nabelloch, ein wenig versteckt in einer Hecke neben einem Pfosten. Er wird im Volksmund auch als "langer Stein" bezeichnet.

                  


Menhir von Büchel

Dieser Menhir steht auf dem Dorfplatz in Büchel, direkt neben der Kirche und gegenüber der Dorfgaststätte. Ein Besuch am Sonntagnachmittag ist nur bedingt zu empfehlen. Als ich aus dem Auto aussteige, um zu fotografieren, bekommt eine Gruppe alter Männer Stilaugen und diskutiert lautstark, was die Frau mit dem fremden Kennzeichen wohl in Büchel am Menhir suchen könnte.

Im Internet findet sich die Angabe, dass der Menhir vom Oelberg hierher gebracht worden sei. In der Gegend um Büchel gibt es allerdings weit und breit keine Erhebung und auch den Einheimischen sagt die Flurbezeichnung Oelberg nichts. Sie verweisen mich an eine Familie, die schon seit längerem zur Ortsgeschichte forscht. Die Frau erzählt mir, dass der Menhir früher in Richtung Schillingstedt in der scharfen Kurve an der Landstraße gestanden haben soll. Auch sie weiß nichts über einen Oelberg.


Schloss Beichlingen


Ganz in der Nähe von Büchel und Schillingstedt befindet sich das Schloss Beichlingen. Das Schloss wurde zum ersten Mal schriftlich erwähnt am 7. November des Jahres 1014. In diesem Jahr soll der Markgraf Werner von Walbeck mit einigen Begleitern die Wachen der Burg überlistet haben und die  Burgherrin Reinhilde entführt haben, die sich mit „Weinen und Klagen“ dagegen sträubte. Es kam zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit herbeieilenden Vasallen der Burgherrin, wobei Werner verwundet wurde. Die Entführung war zwar gelungen, aber wenig später starb der Markgraf in Allerstedt bei Wiehe an seinen Verletzungen.

Die Chronik berichtet, dass Reinhilde dem Kaiser das Versprechen gegeben hatte, ohne sein Wissen und seine Billigung keinen Mann zu heiraten. Der Kaiser zeigte sich bezüglich der Entführung von Reinhilde sehr erzürnt und hatte die Todesstrafe für den Markgrafen gefordert, dem dieser durch sein Ableben zuvorkam.


Langensteinsches Gericht


Ebenfalls fast direkt neben der Bundesstraße bei Sprötau finde ich das Langensteinsche Gericht, ein in rechteckiger Form behauener Stein, der wie ein Menhir aufgestellt wurde.

Direkt daneben erhebt sich ein Hügel, der entfernt an ein Hügelgrab erinnert, der den Namen Galgenberg trägt. Da die Silbe -gal = -kal enthalten ist, handelt es sich um einen Muttersippenberg. Ich gehe davon aus, dass der Hügel hinter dem Menhir, den schwangeren Bauch darstellen soll.

Auf dem verschmierten Schild daneben gibt es leider keine Informationen über die kleine Erhebung. Es steht lediglich zu lesen, dass an diesem Stein früher Gericht gehalten wurde.


Bad Frankenhausen

Es lohnt sich, in dem kleinen Städtchen Bad Frankenhausen, am Fuße des Kyffhäusers, herumzuschlendern. Eines der Wahrzeichen der Stadt ist der "schiefe Turm". Der Kirchturm im Park senkt sich an einer Seite immer weiter ab und wird daher jeden Tag ein bisschen schiefer. Die Bürgerinnen der Stadt sammeln für die Erhaltung und Restaurierung ihre Turms.

Auch das Panoramamuseum ist nicht nur bei schlechtem Wetter, sehr zu empfehlen. Und der Spaziergang durch den botanische Garten ist sehr informativ und hat einige schöne und seltene Pflanzenarten zu bieten.

Daniela Parr