Region 3
Lüneburger Heide, Weserbergland, Harz
Die Höhlen im Kyffhäuser
Insgesamt sind es an die 20 Höhlen, die sich alleine im
Gebirgszug rund um die Barbarossahöhle verstecken. Nicht alle davon
sind befahrbar. Einige sind mit Gittern
versperrt, da sie teilweise tiefe Spalten enthalten, in denen
unerfahrene Höhlenkletterer sich verletzen könnten.
Die Barbarossahöhle
Die bekannteste Höhle am Kyffhäuser dürfte die Barbarossahöhle sein. Sie
wurde unter anderem durch die Sage vom Kaiser Barbarossa bekannt, der verzaubert
hier in der Höhle am Tisch sitzen soll. Sein Bart sei schon durch den Tisch
gewachsen und wickele sich um den Tisch herum.
Die Barbarossahöhle kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Früher führte der Weg der Höhlenbesichtigung durch den ehemaligen Fundstollen. Heute wird sie über einen nachträglich angelegten Gang betreten, der vom Besucherzentrum aus angelegt wurde.
Das erste, was mir beim Eintreten in die große Höhlenkuppel auffällt ist, dass Teile der Höhle mit sehr kalkhaltigem Wasser gefüllt sind. Das Wasser in den großen spiegelnden Flächen reflektiert hellblau.
Die gesamte Decke der Höhle ist mit Gipslappen aus Anhydrit übersät, die sehr leicht abbröckeln. Da Teile davon herunterfallen können, müssen sie über den Besucherwegen entfernt werden, auch wenn dies sehr unschön aussieht. Zum Glück gibt es noch genügend Stellen an der Höhlendecke, an denen sich die Gipslappen ungestört entfalten können.
In der Mitte der Höhle wurde Barbarossas Thron mit einem Tisch zu seinen Füßen nachgebildet. Unser Führer wartet geduldig, bis alle ihre Fotos von sich auf dem Thron geschossen haben. Danach geleitet er uns zum Ausgang der Höhle. Ein paar hundert Meter hinter der Höhle gelangen wir wieder ins Freie und fräuen uns über die sommerlichen Temperaturen draußen, die uns nach dem Höhlenbesuch wieder aufwärmen.
Weitere Höhlen
Im Kosakenberg existieren noch einige weitere Höhlen und Spalten, die teilweise über ein Höhlensystem miteinander verbunden. In und um die Höhlen wurden Keramikfunde aus der Zeit der Linien- und Bandkeramik gemacht. Die meisten dieser Höhlen wurden in der Jungsteinzeit als Gabenplätze genutzt. Oben auf dem Kosakenberg wurde bei Ausgrabungen eine Höhensiedlung nachgewiesen.
Im Spatenberg befindet sich die relativ unbekannte
Bärenhöhle mit einen geräumigen Innenraum. Den Fotos nach zu urteilen, ist sie frei zugänglich.
Bei Rottleben liegt die ca. 40 Meter lange
Prinzenhöhle. Mit einer Taschenlampe ist ein Besuch problemlos möglich.
Die
Schusterhöhle bei Tilleda ist neben dem Aufgang zur Königspfalz zu finden. In der Nähe des Kyffhäuserdenkmals, an der Abzweigung der Straße, liegt die
Lothshöhle, die allerdings nur sehr schwer zu finden ist.
Etwas weiter entfernt bei Auleben befindet sich die
Numburghöhle. Sie ist mit zirka 1750 Meter die zweitgrößte Höhle in Thüringen. Leider wurde sie durch den Bau der Talsperre Kelbra geflutet und kann daher nicht besichtigt werden. Es ist allerdings möglich, durch ein kleines Loch in der eisernen Tür ins Innere der Höhle zu blicken. Drinnen ist der Wasserpegel zu entdecken, der nach dem Fluten der Höhle hier aufgestellt wurde.
Die Kattenburg
Bei einem Spaziergang am Kosackenberg entdecke ich das Schild zur Kattenburg. Der Weg
steigt gleich dahinter relativ steil an. Als ich auf der Bergkuppe ankomme, habe ich einen wunderschönen Ausblick ins Tal. Der Bewuchs der Hänge wechselt sich hier oben immer wieder mit weißem Gestein ab. Ein paar hundert Meter weiter lese ich auf einem Schild, dass der bröselige Gips hier an den Hängen Bergmehl genannt wird. In schlechten Zeiten sollen die Menschen sogar versucht haben, daraus Brot zu backen, was aber leider ihren Hunger nicht stillen konnte.
Auf dem Weg zurück finde ich auf einer Karte die Bezeichnung "weiße Küche". Es handelt sich um eine kuhlenartige Vertiefung im Wald, die an zwei Seiten von Felsblöcken eingerahmt wird, bestimmt ein Platz der jungen weißen Göttin.
Auf dem Rückweg schaue ich mir die Naturparkstation an, die mit ihrem Fühl-Parcours und den dort ansässigen Bienen, eine Menge zum Entdecken bietet.
Ein Schild am Rückweg, an der malerisch schönen Kastanienallee, klärt mich darüber auf, was es mit dem Stinkschiefer in dieser Gegend auf sich hat. Ich hatte mich die ganze Zeit schon über den seltsamen Geruch auf dieser Seite des Berges gewundert.
Daniela Parr